Entscheidung gefallen: Das sind die neuen Regeln zum Ladenschluss in München

Der Stadtrat hat beschlossen, wie die neuen Möglichkeiten genutzt werden sollen. Die AZ erklärt, wie die Regeln künftig sind – und welche Partei wie argumentiert hat.
Felix Müller
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Voll wird es dieser Tage oft in der Fußgängerzone.
Voll wird es dieser Tage oft in der Fußgängerzone. © IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Am Sonntag hatte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) noch betont, dass noch nichts entschieden sei. Doch am Dienstag passierten die neuen Ladenschlussregeln den Stadtrat, (fast) genau so, wie es Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller (Grüne) vorgeschlagen hatte. Nur ein ganz kleines neues Zugeständnis an die aufgebrachten Gewerkschaften gab es. Die Neuregelungen sollen nun schon nach einem Jahr wieder auf den Prüfstand kommen, nicht erst nach zwei.

Am Dienstag fix beschlossen: Das sind die neuen Regeln

Mehr Shoppingnächte: Wie berichtet schlug Hanna Sammüller vier (statt der gesetzlich möglichen acht) lange Einkaufsnächte vor. Der Stadtrat hat jetzt entschieden, dass an diesen Tagen bis Mitternacht eingekauft werden darf: Es ist der erste Freitag im April, der Freitag vor den Herbstferien, der Black Friday und der dritte Adventssamstag. Darüber hinaus haben Geschäfte die Möglichkeit, bis zu viermal im Jahr individuell bis Mitternacht zu öffnen. Solche Aktionen müssen nur noch vorab dem KVR gemeldet werden.

Die Souvenir-Standl in der Altstadt dürfen künftig auch 40 Mal im Jahr sonntags und an Feiertagen öffnen, mit einigen Ausnahmen, etwa dem Ersten und Zweiten Weihnachtsfeiertag, Karfreitag oder Allerheiligen.

OB Dieter Reiter hatte vorab betont, dass Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit "nicht zuletzt durch die starke Online-Konkurrenz" für den Einzelhandel zunehmend entscheidend seien, aber auch auf Arbeitnehmerrechte gepocht. Ganz ähnlich argumentierte am Dienstag auch seine SPD. "Uns ist sehr wichtig, dass die zusätzlichen Öffnungszeiten nicht zulasten der Beschäftigten gehen", sagte Stadträtin Lena Odell. Deshalb habe man die Evaluierung bereits nach einem Jahr durchgesetzt.

Ganz unterschiedlicher Meinung: Das sagen Grüne und CSU

Ziemlich zufrieden klingen hingegen die Grünen. Stadtrat Christian Smolka sagte am Dienstag: "Wir freuen uns, dass das Kreisverwaltungsreferat unsere Forderung für liberale Öffnungszeiten umgesetzt hat." Es handele sich um einen guten Kompromiss. "Händler*innen und Gewerkschaften hatten in dieser Sache sehr unterschiedliche Interessen, das haben wir in Einklang gebracht." Man stärke die lokalen Geschäfte in der Altstadt, aber auch in den Stadtvierteln.

Die CSU-Fraktion kritisierte hingegen die "zögerliche Umsetzung der neuen Gesetzgebung". Die CSU hatte im Ausschuss gefordert, alle acht möglichen langen Verkaufsnächte auszuschöpfen, dafür aber keine Mehrheit gefunden. "Dass München als bayerische Hauptstadt und Shopping-Hochburg diesen Spielraum nicht nutzt, ist bedauerlich", sagte Stadträtin Evelyne Menges. "Die Menschen leben und arbeiten heutzutage sehr flexibel, können jederzeit online shoppen – an diese Lebenswelt müssen sich die Geschäfte vor Ort anpassen dürfen, wenn sie es wollen."

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