Energiekrise: Wie plant München mit dem Christkindlmarkt?

In Zeiten der Energiekrise müssen auch Kommunen sparen. Eine Möglichkeit: Abstriche bei den Weihnachtsmärkten. Viele Städte sind derzeit noch in Abstimmungen, auch in München werden Maßnahmen diskutiert.
AZ/dpa |
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Christkindlmarkt auf dem Münchner Marienplatz. (Archivbild)
Christkindlmarkt auf dem Münchner Marienplatz. (Archivbild) © Lino Mirgeler/dpa

München - Rund 100 Tage vor Heiligabend beraten Kommunen in Bayern zu Energiesparmöglichkeiten bei Weihnachtsmärkten – auch in München nimmt man sich des Themas an.

München: Absage des Christkindlmarkts nicht geplant

Mit Blick auf den Christkindlmarkt am Marienplatz heißt es aus dem Rathaus, dass man ausschließlich mit LED-Beleuchtung arbeite. Eine Absage des Markts sei nicht vorstellbar.

"Der traditionelle Christkindlmarkt hat für die Stadt große touristische Bedeutung und stützt ein von den Corona-Lockdowns ohnehin stark betroffenes Gewerbe", sagte ein Sprecher des Referats für Arbeit und Wirtschaft.

Christkindlmarkt: OB Reiter wünscht sich strahlenden Weihnachtsbaum  

Auch der traditionsreiche Weihnachtsbaum vor dem Rathaus wird wie gewohnt in hellem Glanz erstrahlen – zumindest, wenn es nach Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) geht.

"Ich kann mir nicht vorstellen, auf dem Rathausbalkon zu stehen und den Christkindlmarkt zu eröffnen mit einem dunklen Christbaum", sagte Reiter zuletzt der "Bild". Zumal der Energiebedarf dadurch nicht signifikant gesenkt werden würde.

Dennoch sei ein Baum ohne Lichter natürlich ein Symbol: "Aber ich bin tendenziell dafür, dass er weiterhin leuchtet." Insgesamt gibt es in München noch rund 30 weitere Märkte – die werden aber privat betrieben.

Nürnberg: Christkindlesmarkt wird seit fast zehn Jahren mit 100 Prozent Ökostrom versorgt

Nürnberg verweist darauf, dass der Christkindlesmarkt seit fast zehn Jahren mit 100 Prozent Ökostrom versorgt werde, der Energieverbrauch der Beleuchtung sei mit LED-Lampen auf ein Minimum reduziert. Aus ökologischen Gründen sei in den vergangenen Jahren auch das Tannengrün reduziert worden. Der Berchtesgadener Advent wird heuer zum ersten Mal ebenfalls mit Ökostrom versorgt. Schlittschuhbahnen gibt es mit Verweis auf den Energieverbrauch weder in Nürnberg noch in Berchtesgaden.

Bamberg: Lichterschmuck soll reduziert werden

"Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Energiekrise besteht Übereinstimmung, dass es in diesem Jahr keine Beleuchtung wie in den vergangenen Jahren geben kann", sagte der Sprecher der Stadt Bamberg, Michael Memmel. Die Stadt befinde sich in Abstimmungen. Um wie viel der Lichterschmuck reduziert werde, sei noch nicht klar. Im Gegenzug denkt Bamberg darüber nach, mehr Tannenbäume aufzustellen. "Dabei handelt es sich aber um erste Vorüberlegungen", betonte Memmel.

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In Regensburg wird geprüft, ob die Beleuchtung an den Adventsabenden früher abgestellt wird. Einzelne Tannenbäume könnten auch wegfallen, sagte eine Stadtsprecherin. Die Weihnachtsbäume am städtischen Weihnachtmarkt sowie vor dem alten Rathaus sind aber fest geplant. Es soll energiesparende LED-Beleuchtung zum Einsatz kommen.

Regensburg und Rosenheim: Natureisbahnen auf der Streichliste

Nicht in Frage kommt für Regensburg eine Natureisbahn. "Es laufen jedoch noch Abstimmungen, ob eine Eisbahn aus Kunststoff in den Monaten Januar/Februar in Betrieb genommen werden kann." Sie würde laut Stadt deutlich weniger Energie verbrauchen.

Auch in Rosenheim denkt man über eine Kunststoffbahn nach. Bei der Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt sind keine Veränderungen im Vergleich zu den Vorjahren geplant. 

Der oberbayerische Markt Peiting setzt auf eine Photovoltaikanlage samt Batterie für die Beleuchtung des Weihnachtsbaumes. Ein ortsansässiger Elektriker spendet die Technik. "Egal was auf dem Strommarkt passiert, unser Weihnachtsbaum leuchtet autark" sagte Bürgermeister Peter Ostenrieder (CSU). 

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6 Kommentare
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  • chgmuc am 17.09.2022 14:22 Uhr / Bewertung:

    Aber wir schnallen doch gerne unseren Gürtel enger, sei es bei Lebensmitteln oder bei der Energie!

  • Andi K. am 15.09.2022 19:28 Uhr / Bewertung:

    Energiekrise. Die ganze (demokratische) Energie sollte darauf verwendet werden dieser Regierung "heimzuleuchten", die sich auf Sanktionen eingelassen hat die uns härter treffen als Putin, der sein Gas jetzt zu höherem Preis anderweitig verhöckert. Dumm, dünner, Regierung.

  • grüner Mist am 15.09.2022 12:59 Uhr / Bewertung:

    0 Kommentare? Ihnen konnt's wohl gar keiner recht machen? (-;

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