Der Genosse der Bosse

Er ist mehr als Münchens Spaß-Minister: Wirtschaftsreferent Reinhard Wieczorek hört 2009 auf – und OB Christian Ude sucht einen Nachfolger.
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Arbeitsplatz Wiesn: Reinhard Wieczorek
Astrid Schmidhuber Arbeitsplatz Wiesn: Reinhard Wieczorek

MÜNCHEN - Er ist mehr als Münchens Spaß-Minister: Wirtschaftsreferent Reinhard Wieczorek hört 2009 auf – und OB Christian Ude sucht einen Nachfolger.

Das Ende seiner Amtszeit ist eine große Party: Er hat den Jubel um die Fußball-WM in München mitorganisiert und die Dauerfeier für Münchens 850. Stadtgeburtstag. Danach geht es nahtlos auf die Wiesn – und in die Pensionierung über. Doch Reinhard Wieczorek ist mehr als Münchens Spaß-Minister. Vor 17 Jahren wurde der Arbeitsrichter Münchens erster Referent für Arbeit und Wirtschaft, der Genosse der Bosse.

Jetzt wird sein Nachfolger gesucht, weil Wieczorek (62) zum 31. März 2009 aufhört. Offiziell wird die Stelle erst am Mittwoch ausgeschrieben. Doch hinter den Kulissen hat ein Trio die geheime Suche bereits begonnen: SPD-Fraktionschef Alexander Reissl, sein Vorgänger Helmut Schmid – und OB Christian Ude. Die drei haben sich Stillschweigen verordnet, um die Kandidaten nicht durch eine öffentliche Debatte über ihre Fähigkeiten zu verscheuchen und zu verschleißen – was es alles schon gegeben hat.

Mit drei Personen Fühlung aufgenommen

Ude ist zum ersten Mal seit langem wieder bei der Vorauswahl dabei. Aus gutem Grund. Nicht nur, weil es um die Regierungsmannschaft und seine Nachfolgeregelung geht. Doch vor über einem Jahr hatte Ude die wichtige Auswahl des neuen Planungsreferenten derart schleifen lassen, dass die Wahl fast schief gelaufen wäre. Auf der anderen Seite hat Ude nicht immer eine gute Hand bei der Personalauswahl gehabt (wie zuletzt bei der abgewählten Kulturreferentin Lydia Hartl).

Das Trio aus dem Rathaus hat bereits mit drei Personen erste Fühlung aufgenommen: Alle haben ein SPD-Parteibuch (damit wird also nach Baureferentin Rosemarie Hingerl und Planungschefin Elisabeth Merk die Reihe der parteifreien Referenten nicht fortgesetzt), alle drei sind keine Politiker (für Stadtrat, Landtag oder Bundestag), alle drei haben Führungs- und Verwaltungserfahrung und alle drei kommen aus dem Raum München. Und: Es ist wenigstens eine Frau dabei.

„Das Auswahlverfahren ist noch offen, vielleicht meldet sich noch eine andere interessante Persönlichkeit“, heißt es. Oder es gibt Tipps aus Städtetagskreisen. So ein heißer Tipp bescherte München immerhin den aktuellen (und erfolgreichen) Kulturreferenten Hans-Georg Küppers. Eine Besetzung aus dem Referat, wie es Ude mit der Baureferentin Rosemarie Hingerl machte, wird derzeit nicht erwogen.

"Kein Sprungbrett für den OB-Posten"

In der Vergangenheit hatte es immer wieder geheißen, der Posten könne mit Udes möglichem Nachfolger besetzt werden, damit der bekannt werde. Ude wiegelt ab, es sei kein Sprungbrett für die OB-Position.

Der neue Referent wird im Oktober gewählt, er wird bezahlt nach B7 (7800 Euro plus Zulagen), die sechsjährige Dienstzeit beginnt am 1. April 2009. Er ist zuständig für Wirtschaftskontakte, Europaarbeit, Stadtmarketing, städtische Wirtschaftsgesellschaften, Tourismus, die Wiesn und die großen Feste. <</p>

b>Willi Bock

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