Das sagt Markus Söder zur gesperrten Eisbachwelle in München
Nach dem tragischen Unfall, bei dem eine 33-jährige Surferin Tage später ihren Verletzungen erlag, ist die beliebte Eisbachwelle im Englischen Garten am Haus der Kunst seit Wochen gesperrt. Zwar forderten Surfer in einem offenen Brief mit über 4000 Unterschriften an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) die baldige Wiedereröffnung der Welle, im Moment bleibt das Surfen dort aber bis auf Weiteres verboten.
Ministerpräsident Söder bekennt sich zur Welle – und gibt Hoffnung
Laut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) könnte sich dieser Zustand aber schon bald ändern. Zusammen mit Reiter und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gab Söder am Dienstagmittag im Olympiastadion eine gemeinsame Pressekonferenz zu den Olympia-Plänen für München.
Im Rahmen dieser PK kam auch das Thema Eisbachwelle auf. Dabei bekannte sich der CSU-Chef ganz klar zur beliebten Surferwelle im Englischen Garten.
Nach einem Austausch mit Münchens Oberbürgermeister Reiter sagte Söder, dass es gewollt ist, "dass das Münchner Surferparadies bleibt". "Jetzt müssen alle Ermittlungen abgeschlossen werden. Alle Empfehlungen, die es gibt, werden von der Stadt angenommen. Dann kann die Surfwelle wieder öffnen", so Bayerns Ministerpräsident weiter. Ähnliche Aussagen gab es vor wenigen Tagen auch schon von Dieter Reiter in einem Instagram-Video zu hören.
Söder bringt zweite Welle ins Spiel
Etwas überraschend kündigte Söder an, dass man vonseiten des Freistaats sogar bereit sei, "über eine zweite Welle zu reden."
Wie für viele Münchner, gehört die Eisbachwelle, die nur wenige Hundert Meter von der Bayerischen Staatskanzlei liegt, mit ihren Surfern und Surferinnen für den Ministerpräsidenten zum Stadtbild einfach dazu.

"Mir gefällt es immer wahnsinnig, wenn man am Morgen in die Staatskanzlei fährt und man sieht am Rand die Surfer stehen", kommt der CSU-Chef dabei ins Schwärmen. Dass manche direkt von einem Start-up zum Surfen auf der Eisbachwelle gingen, "das finde ich ist einfach ein Lebensgefühl, das gut zu Bayern passt", so Söder.
Söder: Freistaat wird "alles dafür tun", dass auf der Eisbachwelle wieder gesurft werden darf
Bei aller Begeisterung für die Münchner Sehenswürdigkeit schließt Söder aber auch künftig Gefahren beim Surfen im Englischen Garten nicht aus. "Wir bedauern die Gefahren, die da sind. Das Leben hat aber auch Gefahren." Über den Unfall, bei dem am 16. April eine 33-Jährige tödlich verunglückte, sagte er: "Das tut uns allen sehr leid. Das heißt aber nicht, dass auf Dauer Surfen nicht mehr möglich sein darf." Laut Söder werde der Freistaat "alles dafür tun", dass auf der Eisbachwelle bald wieder gesurft werden darf.
Bei dem Unglück kurz vor Ostern verhakte sich, nach bisherigen Ermittlungsstand, die Sicherheitsleine der 33-Jährigen am Grund des Eisbachs. Genauere Erkenntnisse konnte aber auch eine Absenkung und Untersuchung des Eisbachs nicht zu Tage fördern.
Nach dem Unglück setzte die Stadt München eine Allgemeinverfügung aus dem Jahr 2010, welche das Surfen auf der Eisbachwelle, wenn auch auf eigene Gefahr, grundsätzlich erlaubte, bis auf Weiteres außer Kraft.