Das alljährliche Wiesn-Wunder in München
Der Lokal-Vize Thomas Müller über Baustellen und ihr urplötzliches Verschwinden in der bayerischen Landeshauptstadt München.
München - Zu den München-Klischees, die sich am hartnäckigsten halten, zählt das Gerücht, wonach die Stadt im August am schönsten sei. Wobei man sich schon fragt, wer diese Behauptung eigentlich in die Welt gesetzt hat. München im August? Willkommen auf der Großbaustelle!
Warum das so ist, ist klar: Während der Ferien sind ungefähr 20 Prozent weniger Autos in der Stadt unterwegs, das nutzt die Stadt aus. Auch im Umkreis von den derzeit noch verwaisten Schulen wird derzeit eifrigst gebuddelt, damit alles fertig ist, wenn der Ernst des Lebens ab 13. September wieder beginnt.
München ist im August am schönsten? Das ist bloß ein Gerücht!
Ansonsten: Laimer Röhre? Fernwärme-Baustelle. Luise-Kiesselbach-Platz und Donnersbergerbrücke? Dauer-Baustellen. Kapuzinerstraße? Total-Baustelle. Pasing? Stadtviertel-Baustelle. Wintrich-Ring? Kreuzungs-Baustelle. Tal? Komplett-Baustelle. Wohin man auch schaut: Baustellen, Baumaschinen, Baulärm – is des schee!
Aber nicht mehr lange, dann wird in München wieder ein Wunder geschehen. Ein Wunder, das es in dieser Form nur hier gibt und jedes Jahr zur selben Zeit passiert – das Wiesn-Wunder. Bis auf wenige Mega-Baustellen sind alle anderen in der City einfach – weg, verschwunden, fertig. Nur damit beim Wiesn- und Trachtenumzug nichts stört, der Verkehr während des Oktoberfests flutscht.
Dass das jedes Jahr klappt, ist nicht nur ein Wiesn-Wunder – es ist das wahre Wunder.