CSD in München: "Nur" 400.000 Menschen auf den Straßen

Am Samstag zog die CSD-Parade wieder durch München, doch dieses Jahr ging es etwas ruhiger zur. Laut Polizei sollen sich "nur" 400.000 auf den Straßen getummelt haben.
Ruth Frömmer
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Fröhliche Gesichter bei der CSD-Parade.
Fröhliche Gesichter bei der CSD-Parade. © Daniel von Loeper

München - Eigentlich sind es Luxusprobleme, wenn die Stadt in lauter Veranstaltungen versinkt. Die Fußball-Europameisterschaft inklusive Fanzone, das gerade eröffnete Tollwood-Festival und am Abend noch ein Andreas-Gabalier-Konzert im Olympiastadion waren schon im Vorfeld eine große Herausforderung für die Polizei und die MVG bei der Planung der großen CSD-Polit-Parade durch die Münchner Innenstadt.

"Nur" 400.000 Menschen auf den Straßen - CSD-Parade in München ruhiger als 2023

Im vergangenen Jahr feierten rund 500.000 Menschen auf den Straßen. Auch für 2024 hatten sich wieder über 200 Gruppen für die Parade angemeldet, weshalb die Veranstalter die Route vorsorglich änderten. Um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten, zogen die bunten Wägen und die vielen Menschen vom Mariahilfplatz aus nicht über den Gärtnerplatz, sondern über die Müller-, die Blumen und die Sonnenstraße zum Karolinenplatz. Tatsächlich war es in diesem Jahr wesentlich ruhiger auf den Straßen. Laut Polizei tummelten sich insgesamt "nur" 400.000 Menschen auf den Straßen.

Fröhliche Teilnehmer bei der CSD-Parade in München.
Fröhliche Teilnehmer bei der CSD-Parade in München. © Daniel von Loeper

Aber die waren, wie immer beim CSD, friedlich, fröhlich und dieses Mal sogar noch ruhiger als sonst. Während der Zug über die Fraunhoferstraße rollte, blieb es weiter vorne in der Blumenstraße noch sehr ruhig, fast andächtig. Wäre nicht permanent der Hubschrauber über der Innenstadt gekreist, wäre es fast gespenstisch still gewesen.

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Die Laune der Teilnehmer war dafür umso ausgelassener. In diesem Jahr zum ersten Mal offiziell dabei: Der Zweite Bürgermeister Dominik Krause (Die Grünen) mit seinem Partner Sebastian Müller. Aufgeregt war er nicht, wie er der AZ sagte: "Ich freu’ mich einfach nur riesig". Gemeinsam mit OB Dieter Reiter (SPD), der Dritten Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) und CSD-Urgestein Thomas Niederbühl (Rosa Liste) führte er die Politparade an.

Die drei Münchner Bürgermeister beim CSD. v.l. Verena Dietl, Claudia Roth, Dieter Reiter, Dominik Krause mit Partner Sebastian Müller und Stadtrat Thomas Niederbühl und vorne Verena Reindl.
Die drei Münchner Bürgermeister beim CSD. v.l. Verena Dietl, Claudia Roth, Dieter Reiter, Dominik Krause mit Partner Sebastian Müller und Stadtrat Thomas Niederbühl und vorne Verena Reindl. © Daniel von Loeper

Zum ersten Mal stand Krause anschließend auch auf der Bühne am Marienplatz und sagte: "Wir sind verdammt viele, wir sind verdammt laut, wir sind hier und wir gehen nicht weg!" Das ganze Jahr über freue er sich immer auf den CSD und spricht Thomas Niederbühl und allen, die sich jahrzehntelang dafür engagiert haben, seinen Respekt aus.

Zweiter Bürgermeister Dominik Krause auf der großen Bühne am Marienplatz.
Zweiter Bürgermeister Dominik Krause auf der großen Bühne am Marienplatz. © Daniel von Loeper

Wenig später war der Marienplatz so überfüllt, dass die CSD-Organisatoren die Feiernden baten, auf andere Orte auszuweichen.

Münchner Löwen Club MLC sein 50-jähriges Jubiläum

Zwischen Marienplatz, Odeonsplatz und Frauenkirche verteilten sich wieder jede Menge Infostände, an denen sich die Besucher informieren und angeregt austauschen konnten. Ebenfalls gut besucht war der Rindermarkt. Dort feierte der Münchner Löwen Club MLC sein 50-jähriges Jubiläum. Wenn einem die vielen Männer in Leder-Kluft auf den ersten Blick auch etwas Angst einflößen können, haben sie es sich einfach ganz entspannt gutgehen lassen. Fast putzig: Sogar eine MLC-Herzblatt-Show gab es auf der Bühne.

Christian, Micha und Marcel (v.l.n.r.) vom MLC am Rindermarkt.
Christian, Micha und Marcel (v.l.n.r.) vom MLC am Rindermarkt. © Daniel von Loeper

Auch die Sonne scheint queer zu sein, denn entgegen aller Prognosen hat sie sich erst am Abend verzogen. Aber ein bisserl Regen stört die Regenbogen-Community sowieso nicht. 

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26 Kommentare
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  • Jogi.Welle am 24.06.2024 12:56 Uhr / Bewertung:

    Es ist bekannt das Minderheit die Toleranz einfordern, Selbst mit der Toleranz für Andere nichts übrig haben. Man siehe CSU bei Umzug ausgeschlossen, wegen z.b.
    Gendersprache. Obwohl 80% der Bundesbürger dies auch ablehnen.

  • Candid am 23.06.2024 13:11 Uhr / Bewertung:

    Mit der Ausgrenzung der Münchner CDU haben die CSD-Verantwortlichen selbst dafür gesorgt, dass die Teilnehmerzahl erheblich geringer war als letztes Jahr.
    Wer, wie die CSD-Verantwortlichen, Personen oder Organisationen fein säuberlich in "gute" und "schlechte" Gruppen einordnet, unterstützt ein Gegeneinander.
    Eigentlich ging ich davon aus, dass der CSD genau das Gegenteil bezwecken soll.

    Die Münchner CSD-Verantwortlichen haben ihre Glaubwürdigkeit hiermit verloren.

  • am 23.06.2024 12:11 Uhr / Bewertung:

    Schöne Sache. Einzig die Berge von Müll und der Siff, den einzelne Gruselgestalten in Stadt an der Oberfläche und im ÖPNV Untergrund hinterlassen, ist widerwärtig.

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