Champions-League-Finale in München: Mit welchen Behinderungen man am Samstag rechnen muss
Die Polizei rechnet am Samstag rund um das Champions-League-Finale in der Allianz Arena nicht mit größeren Schwierigkeiten mit Problemfans aus Frankreich oder Italien. Aus Italien werden dem Vernehmen nach ohnehin viele Ultra-Fans daheim bleiben – weil sie von Inter keine Tickets bekommen haben, wogegen es in Italien großen (aber erfolglosen) Protest gab (AZ berichtete).
Von der Münchner Polizei hieß es am Freitagnachmittag auf AZ-Anfrage, die Anreise der Fans verlaufe bisher unauffällig, es habe noch keine einzige Festnahme in Zusammenhang mit dem Finale gegeben.
2000 Polizeibeamten sorgen für Sicherheit rund um das CL-Finale
Ganze 2000 Beamte sichern vor allem den Finaltag am Samstag. Darunter sind auch Unterstützungskommandos aus Bayern. Auch Kenner der Fanszenen aus Italien und Frankreich unterstützen die deutsche Polizei. Für den schnellen Austausch zwischen Behörden und Beamten wird ein bewährtes "Host City Operation Center" eingerichtet.
Wer zu den Glücklichen zählt und ein Final-Ticket sein Eigen nennen kann, sollte sich besser frühzeitig auf den Weg nach Fröttmaning machen. Die "Festplanade" vor dem Stadion sowie die Arena öffnen bereits um 17 Uhr, also vier Stunden vor dem eigentlichen Anpfiff um 21 Uhr. Die U-Bahnen fahren laut MVG-Info schon ab 15 Uhr im Drei-Minuten-Takt.
Wenn es wie erwartet und erhofft friedlich bleibt, heißt das aber freilich noch nicht, dass es nicht zu Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens in der Stadt kommt. Sogenannte Fanmärsche, bei denen Tausende zusammen durch die Stadt ziehen – wie etwa die Niederländer, Dänen oder die Schotten bei der EM letztes Jahr – sind laut Polizei nicht geplant. Möglich sind natürlich wie immer nächtliche Fanfeiern etwa auf der Leopoldstraße, wo schon nach früheren Erfolgen italienischer Mannschaften hupende Autos ihre Runden drehten.
Fanfeste im Olympiapark, dem Odeons- und Königsplatz
Im Olympiapark findet das große Fanfest statt, am Samstag werden sich außerdem tagsüber die Fans von Inter am Odeonsplatz, die PSG-Anhänger am Königsplatz versammeln. Wer sich unter die Fangruppen mischen möchte, sollte wissen: Bei 16.500 Personen ist am Odeonsplatz Schluss und am Königsplatz bei 18.000 Fans.
Wer am Samstag in den Olympiapark möchte, dem rät die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), mit der U8 zu fahren: Von 16 Uhr an komme zwischen Hauptbahnhof und Olympiazentrum alle fünf Minuten ein Zug. Die Züge der U3 könnten wegen des Festivals im Olympiapark "voller als gewohnt" sein.
Demonstrationen auf der Theresienwiese sorgen für zusätzlichen U-Bahn-Andrang
Neben dem Champions-League-Finale finden am Samstag auch einige Demonstrationen in München statt. Angemeldet haben sich am Samstag, 14 Uhr, bis zu 2000 Personen auf der Wiesn ("Gemeinsam für Deutschland"). Hinzu kommen etwa 500 Teilnehmer einer Gegendemo ab 13 Uhr ("Für Vielfalt und Demokratie"). Auch dies kann zu übervollen U-Bahnen zur Nachmittagszeit führen.
Für Münchner, die es vermeiden können, empfiehlt sich, spätestens ab dem frühen Abend (und dann wieder nach Spielende ab 23 Uhr) die U6 zu meiden. Auch wenn die MVG angekündigt hat, Sonderbahnen einzusetzen, dürfte es hier sehr eng werden.
Um in der ganzen Stadt unerwünschte Durchfahrten oder gar Pkw-Anschläge mit Fahrzeugen – wie zuletzt in Liverpool – zu verhindern, möchten die Sicherheitsbehörden alle Zufahrten zu Menschengruppen sperren. Dies kann auch Auswirkungen auf den Straßenverkehr haben.