3,2 Millionen hat er gekostet: Aber wie kommt der neue Münchner Super-Spielplatz an?

Audio von Carbonatix
Ein Wiesnfahrgeschäft, so nannte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) den Abenteuerspielplatz an der Theresienwiese bei dessen Neueröffnung Anfang August. Die zwölf Meter hohe Anlage, gemeinsam mit weiteren Spielstationen und Fitnessangeboten, kostete rund 3,2 Millionen Euro. Doch wie kommt der Spielplatz überhaupt an?
Tatsächlich scheint die Anlage nicht nur in ihrer Größe einem Wiesnfahrgeschäft zu ähneln. Bei einem Besuch ist festzustellen: Der Ort ist zu einer richtigen Attraktion geworden. An einem späten Montagnachmittag tummeln sich auf dem Platz Kinder aller Altersgruppen. Sie rutschen, kreischen, klettern, rennen Bällen hinterher und buddeln im Sand. Drumherum sitzen ihre Eltern gemütlich auf Bänken und schauen zu. Dabei stammen viele der Familien gar nicht aus der Gegend, geschweige denn aus München.
Begeistert von der 7,60-Meter-Rutsche
So wie Jenny und Hagen Kühl aus Berlin. Sie sind schon zum zweiten Mal auf dem neuen Spielplatz. "Wir sind wiedergekommen, weil es unserer Tochter so sehr gefallen hat", erzählen sie. Die Siebenjährige ist besonders von der breiten Rutsche begeistert – die misst 7,60 Meter Höhe. Auch Familien aus Freiburg, Österreich und umliegenden Gemeinden wie Andechs und Kirchheim sind auf dem Spielplatz unterwegs. "Freunde von uns haben das online gesehen", erzählt eine Mutter aus Andechs. "Das sah so abenteuerlich aus, da sind wir extra hergefahren."

Bei Hitze heizt sich die Rutsche stark auf
Eine Großmutter aus Kirchheim findet den Spielplatz gerade für Stadtkinder toll. Auf die Frage hin, was ihr am meisten gefalle, gibt ihre junge Enkelin eine simple Antwort: "Alles", sagt sie – und grinst breit. Zwei weitere Familien entspannen derweil an einem der vielen Picknicktische. Auch hier komme die Rutsche gut an – wobei sich diese sehr aufheize. "Vor zwei Wochen konnte man sie gar nicht nutzen", bemängelt einer der Väter.
"Was Abenteuerliches, was zum Trauen"
Am Tag darauf hat sich die Rutsche aus Edelstahl ebenfalls aufgewärmt. Es ist einer dieser letzten warmen Sommertage, an denen die Mittagshitze gerade mal 25 Grad erreicht. Klar, dass auch an so einem Tag der Spielplatz rappelvoll ist. Die aufgeheizte Rutsche scheint die Besucher aber nicht zu stören. Für die achtjährigen Tilda, Leni und Chiara ist sie weiterhin das Highlight des Spielplatzes, genauso wie für die siebenjährige Hannah. "Es ist mal was Abenteuerliches, etwas zum Trauen", meint deren Mutter Mona Merenda-Freiberg.
Gewünscht: Wasserspiele und Trinkwasserstellen
Sie findet den Spielplatz für jedes Wetter tauglich: "Wenn es regnet, kann man sich unterstellen. Wenn die Sonne zu sehr brennt, gibt es genügend Schattenplätze." Viele der anderen Familien sehen das genauso. Rutschen werden nun mal heiß, ist die allgemeine Meinung. Dabei wünschen sich die meisten viel lieber Wasserspiele für heiße Tage. "Eine Ecke mit Wasser zum Abkühlen wäre gut", meint das Ehepaar Roberto Ridolfi und Alessandra Caroppi. "Und Trinkwasserstellen."

Toilette? Gibt es hinter der U-Bahn-Station
Dass es direkt hinter der U-Bahn-Station öffentliche Toiletten und einen Trinkwasserspender gibt, wussten viele der Befragten nicht. "Das ist ja toll!", reagiert eine Mutter auf die neue Information. "Vielleicht wären aber ein paar Hinweisschilder ganz gut." Heiße Rutsche hin oder her: Das neue Kinderparadies ist jetzt schon zu einer kleinen Sensation geworden. Man sollte sie nur nicht an zu heißen Tagen besuchen.
- Themen:
- Dieter Reiter
- München
- Oktoberfest
- SPD