Bereits 320.000 Unterschriften gegen den Qualm

Das "Volksbegehren Nichtraucherschutz" hat fünf Tage nach seinem Start schon ein Drittel der nötigen Unterstützer – der Künstler Ze do Rock karikiert es.
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Martha Schlüter Illustration

MÜNCHEN - Das "Volksbegehren Nichtraucherschutz" hat fünf Tage nach seinem Start schon ein Drittel der nötigen Unterstützer – der Künstler Ze do Rock karikiert es.

Es sieht gut aus für das „Volksbegehren Nichtraucherschutz“: Nach fünf Tagen haben sich 320000 Bayern in die Listen eingetragen, um ein flächendeckendes Rauchverbot in der Gastronomie zu erreichen. Damit das Volksbegehren Erfolg hat, braucht es 940.000 Unterschriften – ein Drittel ist schon geschafft. In München haben sich bisher 25.280 Bürger eingetragen.

Die Organisatoren der Aktion (u.a. ÖDP, Nichtraucherverbände, Ärzte, Grüne und SPD) ruhen sich auf dem ersten Erfolg nicht aus. In der Dienerstraße präsentierten gestern Grünen-Landeschefin Theresa Schopper und die Stadtvorsitzende Hanna Sammüller eine überdimensionale Zigarettenschachtel. Als Warnung ist unten zu lesen: „Schwarz-Gelb gefährdet Ihre Gesundheit“. Nun ja, auch einzelne FDP- und CSU-Politiker unterstützen das Begehren.

Die zwei grünen Frauen wollen Bürger dazu bringen, auch zu unterschreiben. „Die Menge der Unterschriften ist eine hohe Hürde, wir wollen auch nach dem guten Start die Leute mobilisieren“, sagt Sammüller. „Die Aktion hier soll auch auffallen, wir dürfen nicht locker lassen“, fügt Schopper hinzu. Könnte ja sein, dass manche bald den Christkindlmarkt interessanter finden als das Begehren.

Die Grünen touren mit der Aktion durch Bayern. Bis 2. Dezember, den letzten Tag des Volksbegehrens, klappern sie die Städte Augsburg, Landshut, Traunstein, Passau und Würzburg ab. Nicht ganz so groß ist der Radius des Münchner Sprachkünstlers Ze do Rock: Er demonstriert gegen das Volksbegehren vor dem Rathaus – und sammelt Unterschriften gegen BHs und Stühle. Denn allein das Darmkrebsrisiko bei sitzender Tätigkeit betrage 30 Prozent – das des Passivrauchers liege aber bei 16 Prozent. Und BHs steigerten das Brustkrebsrisiko. Nicht ganz ernst gemeint ist dieser Beweis, Ze do Rock berichtet von seiner Aktion: „Man wird von den Antirauchern angepöbelt. Andere wollen im Rathaus gegen das Rauchverbot unterschreiben.“ Viele Leute würden seine Aktion sehr ernst nehmen. Denn mit dem Thema Zigaretten macht man keine Scherze.

Für Ze do Rock ist das Volksbegehren ein Schmarrn. Denn die 30 Prozent Raucher hätten nur noch ein Prozent der öffentlich zugänglichen Innenräume. Für ihn ist klar: „Unser Jahrhundert gehört den Gesundheitsideologien.“ Sein Erfolg bislang: gut 50 Unterschriften.

tob/rie

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