Ausgleich für Stammstrecken-Verzögerung: Stadt soll S-Bahn-Ring planen

Die CSU-Fraktion fordert, den Nord- und Südring anzugehen, um die Verzögerung bei der Zweiten Stammstrecke auszugleichen.
Myriam Siegert
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
17  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Eine S-Bahn fährt über die Gleise.
Eine S-Bahn fährt über die Gleise. © Matthias Balk/dpa/Symbolbild

München - München wächst und mit der Stadt wachsen auch die Anforderungen an die Infrastruktur. Den öffentlichen Nahverkehr zum Beispiel. Doch speziell das S-Bahn-Netz ist in den 50 Jahren seines Bestehens kaum mit der Boom-Stadt und ihrem Großraum mitgewachsen.

Jahrelang rang man um eine Lösung, die Zweite Stammstrecke sollte schließlich der große Wurf werden. Doch bekanntermaßen wird das Mega-Projekt nun viel später fertig als gedacht (und viel teurer) – erst frühestens 2037 statt wie zuletzt geplant 2028. So mancher schließt nicht aus, dass es noch weitere Verzögerungen geben wird.

CSU-FW-Fraktion fordert Planung für Nord- und Südring der Münchner S-Bahn

Was also tun? In der Lokalpolitik ist man sich recht einig: Auf die Zweite Stammstrecke kann man mit den Münchner Verkehrsproblemen nicht warten. 400.000 Menschen pendeln täglich mit der S-Bahn in die Stadt.

Immer öfter kommt daher jetzt wieder die Rede auf den S-Bahn-Nord- und Südring. Stammstreckengegner hatten dies ohnehin stets bevorzugt. Im August letzten Jahres hatte die SPD im Landtag und Rathaus gar ein Konzept für eine Münchner Ring-S-Bahn vorgelegt.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Aktuell fordert nun, auch zum wiederholten Mal, die CSU-FW-Fraktion im Rathaus in einem Antrag, die Stadtverwaltung solle "umgehend mit der Planung für den Nord- und Südring der Münchner S-Bahn" beginnen. Nur eine solche parallele Planung könne die zeitliche Verzögerung des Gesamtausbaus des Münchner S-Bahnnetzes noch verhindern, so die Fraktion.

Bereits 2020 stellte das städtische Planungsreferat ein Konzept vor

Ganz bei Null anfangen müsste man dabei nicht: Schon 2019 hieß es vom Freistaat: Der Nordring könne kommen. Laut einer Machbarkeitsstudie sei es möglich, die vorhandenen Gleise für den Personenverkehr zu ertüchtigen und so eine Verbindung von Karlsfeld oder Moosach über die Knorrstraße, den Euro-Industriepark, sowie Johanneskirchen und Daglfing zu schaffen. 2020 stellte das städtische Planungsreferat ein Konzept vor. Am Südring wurde der Regionalzughalt Poccistraße im Juli beschlossen. Auch ein Halt am Kolumbusplatz ist im Gespräch. Dies sei ein Schritt hin zu einer Ring-S-Bahn, heißt es.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
17 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Christoph Strebel am 03.09.2022 07:15 Uhr / Bewertung:

    Der Südring sollte schon vor 15 Jahren an Stelle der zweiten Röhre 4gleisig ausgebaut werden. Die CSU und protestierende Anwohner haben das verhindert.
    Auch der Nordring müsste 4gleisig werden. Der Abschnitt bei Johanneskirchen in jedem Fall. Dort befehlen die Anwohner auch einen Tunnel. Der wird auch nicht vor 2035 fertig, ohne Verzögerung, die nach Erfahrung mit der zweiten Röhre wahrscheinlich ist.

  • Leserin am 02.09.2022 07:15 Uhr / Bewertung:

    Wenn es uns nicht alle so beeinträchtigen würde, wäre es ja echt lustig. Der Schienenverkehr in Deutschland ist seit Jahrzehnten unterfinanziert in Vergleich zu vielen anderen Ländern. Schweiz und Belgien machen es schon lange vor, wie man die Schiene besser macht. Es waren CSU Bundesverkehrsminister, die die Bahn so kaputt gespart haben, dass sie jetzt selbst, wo sie mehr Geld bekommt (immer noch nicht ausreichend) es gar nicht verbauen kann, weil Bausteĺlen natürlich den Betrieb beeinträchtigen, Planer und ausführende Unternehmen nicht da sind.
    Als Regierung von Oberbayern ist wiederum die CSU verantwortlich den Nahverkehr zu planen und zu beauftragen. Das hat sie in München auch Jahrzehnte unterlassen. Erste Aktivität 50 Jahre seit Beginn der S-Bahn, die zweite Stammstrecke.
    Und jetzt kommen die Münchner Spass-und Party Partei Vertreter um die Ecke und schlagen zur Beschleunigung vor, noch mehr Planung, umd damit noch mehr Baustellen einzuführen.

    Hat da irgendwer nachgedacht?

  • FredC2 am 02.09.2022 09:46 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Leserin

    Das ist so ähnlich wie mit den Radwegen: nach dem Motto , "die sind doch eh da, und verdienen kann man da auch nix".
    Aber wenn irgendwo ein Auto-Tunnel oder Parkhaus "gebraucht" wird, ist man recht zügig mit Planung und Umsetzung. Fördert ja den PKW Verkauf und sichert Arbeitsplätze usw.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.