Auf dem Münchner Marienplatz: Antifa legt sich mit FDP-Chef Lindner an

20 Aktivisten der Antifa versuchen am Dienstag einen Auftritt von Ex-Bundesfinanzminister Christian Lindner vor dem Münchner Rathaus zu stören. Polizisten bringen dabei eine 24-jährige Frau gewaltsam zu Boden.
von  Ralph Hub
Christian Lindner, Parteivorsitzender der FDP und Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, spricht bei einem Wahlkampftermin der FDP auf dem Marienplatz. Die Bundestagswahl findet am 23. Februar statt.
Christian Lindner, Parteivorsitzender der FDP und Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, spricht bei einem Wahlkampftermin der FDP auf dem Marienplatz. Die Bundestagswahl findet am 23. Februar statt. © Lennart Preiss/dpa

München - Im Kampf um den Wiedereinzug in den Bundestag drohen die Liberalen an der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern. Am Dienstag sprach Parteichef Christian Lindner am Marienplatz vor rund 300 Menschen, deren Stimmen die FDP zum Überleben dringend braucht.

Doch kaum hatte der ehemalige Bundesfinanzminister der geplatzten Ampel-Koalition zu seiner Wahlkampfrede angesetzt, tauchte eine Gruppe von etwa 20 Personen auf.

Christian Lindner in München: Buhrufe und Anti-FDP-Parolen

Die Gegendemonstranten schwenkten Antifa-Fahnen und störten immer wieder mit Zwischenrufen und Parolen die FDP-Kundgebung. Besonders laut war dabei nach Polizeiangaben eine 24-Jährige aus München. Mit einem Megafon versuchte sie, Christian Lindner immer wieder mit Buh-Rufen zu übertönen.

Christian Lindner, Parteivorsitzender der FDP und Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, spricht bei einem Wahlkampftermin der FDP auf dem Marienplatz. Die Bundestagswahl findet am 23. Februar statt.
Christian Lindner, Parteivorsitzender der FDP und Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, spricht bei einem Wahlkampftermin der FDP auf dem Marienplatz. Die Bundestagswahl findet am 23. Februar statt. © Lennart Preiss/dpa

Polizisten forderten die Münchnerin mehrmals auf, die Versammlung nicht weiter zu stören. Sie weigerte sich und wollte auch das Megafon nicht hergeben. Die Beamten nahm ihr das Gerät schließlich ab, sagte Polizeisprecher Christian Drexler am Mittwoch. Die Polizisten brachten die Aktivistin zu Boden und fesselten sie.

Aktivistin ist bereits polizeibekannt

Die Frau wurde vorübergehend in Gewahrsam genommen und ihre Personalien wurden festgestellt. Die Münchnerin ist bereits wegen früherer Störaktionen polizeibekannt. Das sichergestellte Megafon bekam sie später zurück. Gegen sie wird wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt.

FDP-Chef Lindner konnte seinen Auftritt auf dem Marienplatz im Wahlkampfendspurt ungestört beenden. Die Störer bezeichnete er als "linken Karneval", der bei jeder Veranstaltung der FDP dabei sei.

 

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