Auch Semesterticket wird teurer – Kritik von Studierenden

Ab Sommer 2023 müssen Studierende noch mehr für ihr Semesterticket hinblättern. Münchner Studierendenvertretungen kritisieren die hohe Preissteigerung .
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Vor neun Jahren war das Semesterticket noch rund 70 Euro billiger. Nun wartet die nächste Preiserhöhung. (Archivbild)
Vor neun Jahren war das Semesterticket noch rund 70 Euro billiger. Nun wartet die nächste Preiserhöhung. (Archivbild) © az

München - Es war ein Schock für Pendler und Viel-Fahrer: Der Münchner Verkehrsverbund (MVV) erhöht die Fahrpreise zum Fahrplanwechsel im Dezember deutlich: um durchschnittlich 6,9 Prozent.

Lediglich die aktuellen Preise für das 365-Euro-Ticket für Schüler und Auszubildende, die IsarCardS und das Sozialticket im MVV bleiben unverändert. Heißt: Auch das Semesterticket für Münchner Studierende wird teurer. 

Semesterticket in München: 302 statt 272,30 Euro

Für das kommende Wintersemester kostet das Ticket 272,30 Euro und setzt sich aus einem Solidarbeitrag in Höhe von 63 Euro (im Rahmen der Rückerstattung für das 9-Euro-Ticket statt der ursprünglich geplanten 72 Euro), den alle Studierenden an ihre Hochschule entrichten müssen, und 209,30 Euro für die IsarCardSemester, um rund um die Uhr im MVV fahren zu können, zusammen.

Ab dem Sommersemester 2023 werden sich sowohl der Solidarbeitrag als auch der Preis der IsarCardSemester erhöhen, wie der MVV auf AZ-Nachfrage mitteilt. Dann werden 77,30 Euro (Solidarbeitrag) und 224,70 Euro (IsarCardSemester) fällig, also insgesamt 302 Euro für das sechs Monate lange Semester. 

Münchner Studierendenvertretung: "Eine Katastrophe"

Für viele Studierende eine Katastrophe. Der AK Mobilität der Münchner Studierendenvertretungen und das Münchner Studentenwerk kritisieren die Preiserhöhung und fordern weiter, auch Studierende in das 365-Euro-Ticket aufzunehmen. 

"Die Studierenden stehen aktuell mit dem Rücken an der Wand. Stark steigende Heiz- und Energiekosten, gestiegene Lebensmittelpreise sowie die hohen Mieten in München zehren die letzten Rücklagen vieler Studierenden auf. Dass nun anstatt einer Entlastung bei den ÖPNV-Kosten die stärkste Preissteigerung seit 2016 auf die Studierenden zukommt, ist ein herber sozialer Rückschlag und für mich völlig unverständlich", wird  Ursula Wurzer-Faßnacht, kommissarische Geschäftsführerin des Studentenwerks München, in einer Mitteilung zitiert. 

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Wann kommt das 365-Euro-Ticket für Studierende?

Seit 2020 gibt es das 365-Euro-Ticket für Schüler und Auszubildende in München, mit dem sie ein Jahr lang im gesamten MVV-Netz fahren können. Studierende sind bei dem Ticket bislang nicht miteinbezogen. Im April dieses Jahres beschloss der Münchner Stadtrat, die Gruppe spätestens 2023 aufzunehmen – mit finanzieller Unterstützung des Freistaats Bayern und der Landeshauptstadt München. Im Juni zog der Freistaat die in Aussicht gestellte Beteiligung jedoch zurück. 

Ob und wann es ein 365-Euro-Ticket für Studierende geben wird, ist also weiter unklar – stattdessen sehen diese sich nun mit einem noch teureren Ticket für den ÖPNV konfrontiert. Florian Heinritz, Mobilitätsreferent der Studierendenvertretung: "Nachdem schon das 365€-Ticket im nächsten Jahr nicht finanziert wird, wäre es ein wichtiges Zeichen der Glaubwürdigkeit gewesen, die Studierenden in diesem Jahr von der massiven Preiserhöhung auszunehmen. Da selbst das nicht geschehen ist, bleibt bei uns nur der Eindruck zurück, dass die existenziellen Sorgen und Nöte der Studierenden nicht ernstgenommen werden."

Der MVV rechtfertigte die satte Preiserhöhung mit den hohen Verbraucherpreisen. Demnach hätten sie noch höher ausfallen können – oder gar müssen. "Bis zu 22 Prozent Tariferhöhung währen im MVV-Raum nötig, um den Verkehrsunternehmen die gestiegenen Kosten ausgleichen zu können", sagte MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch dazu.

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