Anstehen gegen den Qualm
MÜNCHEN - Das „Volksbegehren Nichtraucherschutz“ ist in München erfolgreich gestartet. Grüne und SPD unterstützen die Initiative. Der Internet-Server des Aktionsbüros brach unter der Nachfrage zusammen
Nichtraucher-Ansturm aufs Rathaus: Seit Donnerstag um 10 Uhr läuft die Eintragungsfrist für das Volksbegehren Nichtraucherschutz. Schon eine halbe Stunde vorher stehen viele Leute vor der Tür der Stadtinformation. Ihr Ziel: ein flächendeckendes Rauchverbot. Dafür wollen sie unterschreiben.
Sofie Langmeier, Sprecherin vom Aktionsbüro Volksbegehren Nichtraucherschutz, ist zufrieden: „Es ist wichtig, einen guten Start hinzulegen. Der Andrang zeigt, dass uns das gelungen ist.“
Viel Arbeit haben die Initiatoren investiert: Plakate in der Stadt, Flyer für die Briefkästen – die Bürger sollten direkt angesprochen werden. Der Internet-Server brach am ersten Tag zusammen. „Über 30 000 Menschen wollten sich gleichzeitig informieren,“ freut sich Langmeier.
Das als „schärfste Nichtraucherschutzgesetz Deutschlands“ gefeierte Gesetz wurde nach der für die CSU desaströsen Landtagswahl mit dem Koalitionspartner FDP aufgeweicht. Geraucht werden darf jetzt in Kneipen bis zu 75 Quadratmetern, in Festzelten und in Nebenräumen von Gaststätten und von Discotheken. Das von der ÖDP initiierte Volksbegehren, den Nichtraucherschutz wieder zu verschärfen, wird auch von Grünen und SPD unterstützt. Das Rauchen soll in der Gastronomie komplett verboten werden.
Markus Rinderspacher, Chef der SPD-Landtagsfraktion zur AZ: „Damit das Volksbegehren Erfolg hat, sind zehn Prozent aller Wahlberechtigten erforderlich. Das sind 940 000 Unterschriften. Hoffentlich rollt das Ganze jetzt.“
Bis zum 2. Dezember kann man sich im Rathaus (10 bis 20 Uhr, Sa bis 16 Uhr ) und in den Bezirksinspektionen eintragen. Infos unter Tel.233-96233
.T. Langenbach