Am Königsplatz: Kerzen brennen in Erinnerung an Oury Jalloh
München - Mit mehreren Aktionen engagieren sich Münchner Organisationen an diesem Freitag im Kampf gegen den Rassismus und setzen sich für die Wiederaufnahme des Falles Oury Jalloh ein.
Frühaufsteher-Aktion am Königsplatz zu Ehren von Oury Jalloh
Vor 17 Jahren, am 7. Januar 2005, war Oury Jalloh aus Sierra Leone in einer Gewahrsamszelle des Polizeireviers in Dessau ums Leben gekommen.

Die Todesumstände gelten auch nach zwei Landgerichtsprozessen als nicht aufgeklärt: Nach den Ermittlungen der Behörden soll Jalloh in der Gewahrsamszelle einen Brand selbst gelegt haben, obwohl er in dem Raum an Händen und Füßen gefesselt war.
Bereits um 5 Uhr morgens zündeten rund 20 Teilnehmer bei einer gemeinsamen Aktion unter anderem von "PlusXkollektiv/Awareness", "Sierra Leone refugees against deportations", "Morgen e.V.", "Seebrücke München" und "Caritas Kälte-Bus" Kerzen an - und unterstützen die UN-Dekade gegen Rassismus.

In München gibt es schon seit Monaten ein Protestcamp gegen Abschiebungen von Geflüchteten aus Sierra Leone - zuerst stand es vor der zentralen Ausländerbehörde an der Hofmannstraße, seit einigen Wochen am Königsplatz.
Am Nachmittag (etwa zwischen 15 und 18 Uhr) wird mit einer Feier an einer Art Gedenkstätte am Stachus an den Tod von Oury Jalloh erinnert. Um 18.30 Uhr folgt eine anti-sexistische Aktion in der Schillerstraße.
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