Abstimmung über Koalitonsvertrag: Münchner SPD verzeichnet hunderte neue Mitglieder
München - Noch tagen in Berlin die Spitzen der Parteien um den Koalitionsvertrag zu fixieren. Doch selbst wenn sich Martin Schulz, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Horst Seehofer einigen, ist noch nicht sicher, dass die Verlängerung der Großen Koalition auch wirklich kommt. Denn über den Vertrag müssen dann noch alle SPD-Mitglieder abstimmen.
Dieser (umstrittene) Umstand führt dazu, dass überall im Land Neu-Genossen in die Partei eintreten. So auch in München. "Niemand von uns kann sich daran erinnern, jemals eine so große Eintrittswelle in die SPD erlebt zu haben", heißt es in einer E-Mail der Münchner Parteiführung an alle Mitglieder. Bis zum 30.01. habe man 442 Neu-Eintritte registriert - "und ein Ende ist nicht absehbar" frohlocken die SPDler. Jeder, der noch bis zum morgigen Dienstag in die Partei eintritt, darf bei der Abstimmung sein Kreuz machen.
Eintritt aus Überzeugung?
Ob die Neumitglieder aus wirklicher Überzeugung eingetreten sind oder nur, weil sie hoffen, die GroKo mit ihrer Stimme eventuell verhindern zu können, verraten die Zahlen natürlich nicht. Die Jusos hatten nach dem Sonderparteitag das Motto "Mit einem Zehner gegen die GroKo" ausgegeben. So viel kostet der Mitgliedsbeitrag für zwei Monate. Kevin Kühnert, der Juso-Vorsitzende, distanzierte sich später von solchen Aussagen.
Die SPD-Führung wird dementsprechend alles daran setzen, ihre Mitglieder zu überzeugen. Vom Koalitionsvertrag wie von der Partei selbst. Damit die Parteibücher nicht umsonst verschickt worden sind.
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