858 Jahre München - Ois Guade, oide Schönheit
Du, verehrte Jubilarin, bist schon ganz was Besonderes. Schön bist, ein Herz hast und in vielerlei Hinsicht bist du ganz vorn, ganz oben, ganz wunderbar. Bloß: 858 Jahre, das ist doch noch kein Alter! Da geht schon noch was.
Drum sagen wir erst einmal: Ois Guade! Und für die Zukunft, da wünschen wir dir...
1: Einen eigenen Münchner Feiertag – etwa zum Geburtstag von Karl Valentin.
 2: Mehr Dachterrassen für alle – zum Sandln oder zum Garteln.
 3: Einen würdigen Nachfolger für den Monaco Franze.
 4: Ein MVV-Tarifsystem, das ein jeder kapiert.
 5: Einen neuen Modezaren, damit die Schickeria wieder was Gscheits zum Anziehen hat.
 6: Kurze Wartezeiten beim KVR.
 7: Eine neue Schoppenstube für die Gerti.
 8: Mehr spontane Open-Air-Tanzorte wie den Diana-Tempel im Hofgarten.
 9: Würstlbuden, die – wie etwa in Wien – bis tief in der Nacht aufhaben. Gerne auch sehr zentral in der Neuhauser und Kaufingerstraße. Oder vor der Oper.
 10: Bezahlbaren Wohnraum für alle Münchner Schichten – und kein Wohnwahnsinnsparadies für Investoren.
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11: Einen Freibierbrunnen – und jeder kriegt eine Maß am Tag.
 12: Fitnessgeräte in Parks: etwa eine Langbank, ein Reck oder einen Rückentrainer.
 13: Dass alle Gassigeher die Hinterlassenschaften ihrer Hunde aufsammeln und entsorgen.
 14: Mehr Liebe bei der Gestaltung künftiger Plätze als beim Willy-Brandt-Platz in Riem.
 15: Öffentliche Hängematten.
 16: Dass das Schlachthofviertel das Schlachthofviertel bleibt, auch wenn der Schlachthof nach Aschheim ziehen sollte.
 17: Mehr öffentliche, kostenlose, saubere Toiletten.
 18: Dass die Tante-Emma-Läden ewig leben.
 19: Moderne Computer für die städtischen Schulen – und die Stadtverwaltung.
 20: Gutes Essen in Großbiergärten.
21: Einen Erstliga-Handballverein – und übrigens gerne auch wieder ein Bundesliga-Lokalderby im Fußball.
 22: Einen neuen Helmut Dietl, denn a bisserl was muss auch weiterhin gehen.
 23: Die erste Spielerfrau mit einem Doktortitel.
 24: Offene Stadtbäche, die durch unsere Viertel fließen.
 25: Dass das neue Stadtquartier in Freiham ein schönes wird.
 26: Eine schnelle Verbindung zwischen der City und dem Flughafen, ob Express-S-Bahn – oder doch noch Transrapid.
 27: Viele Zeitungsleser.
 28: Eine Bestandsgarantie für die wunderschönen Stadtmärkte wie den Viktualienmarkt, den Elisabethmarkt oder den Markt am Wiener Platz – und mehr Bauernmärkte.
 29: Einen Kulturstrand. Egal von wem. Hauptsache: schön.
 30: Dass die Spider Murphy Gang das Komponieren wieder aufnimmt. Das kann’s doch auch nicht sein, dass der Wiesn-Hit jetzt jedes Jahr von Helene Fischer kommt.
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31: Saubere Isargriller.
 32: Rücksichtsvolle Taxifahrer.
 33: Mehr Streetart – zum Beispiel großflächige Graffiti an Häuserwänden.
 34: Mehr junge, wilde Kleinkunst.
 35: Eine zweite Stammstrecke für die S-Bahn – oder halt eine Alternativlösung mit Südring.
 36: Dass die E-Autos bald die Abgasschleudern ersetzen.
 37: Sichere Radlwege: schnelle und gemütliche Strecken.
 38: Und vernünftige Radler dazu.
 39: Mehr Sonne als Regen.
 40: Mehr Open-Air-Konzerte.
41: Mehr Mut zur Hässlichkeit: Muss es wirklich sein, dass jede hinterletzte Ecke der Stadt rausgeputzt, saniert und begradigt wird?
 42: Freundliche Kontrolleure im öffentlichen Nahverkehr.
 43: Und mehr Fahrer für die S-Bahn.
 44: Moderne Religionsführer – für ein Miteinander.
 45: Mutige Architekten: mehr Phantasie – und weniger Schuhschachteln.
 46: Dass man hier endlich große römische Reste findet, damit du mit Augsburg und Regensburg mithalten kannst.
 47: Noch ein Triple.
 48: Einen Konzertsaal mit Weltklasse-Akustik.
 49: Eine neue Bleibe für die Lach- und Schießgesellschaft.
 50: Busfahrer, die warten, wenn man angerannt kommt.
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51: Mehr Proberäume für Nachwuchsmusiker.
 52: A oide Wiesn das ganze Jahr.
 53: Eine Villa, die ein Hollywood-Star zu seiner Sommerresidenz macht.
 54: Mehr begehbare Aussichtstürme wie den Alten Peter.
 55: Mehr Barrierefreiheit in den öffentlichen Verkehrsmitteln.
 56: Ein nostalgisches Karussell im Tierpark.
 57: Nachfolger fürs Atomic Café und die Kultfabrik.
 58: Mehr grüne Plätze mit Sitzbänken zum Verweilen.
 59: Dass mehr Frauen in Dirndl rumlaufen – und in der ästhetischen Entsprechung: mehr Männer mit Drei-Tage-Bart zu Sakko über Jeans.
 60: Allzeit weltoffene Bürger und stadtfreundliche Touristen.
61: Dass es nie eine EU-Richtlinie für die Brezn gibt.
 62: Ein neues Münchner Fernsehformat, von dem Ponkie begeistert ist.
 63: Mehr Elyas M’Bareks.
 64: Weniger Elyas M’Bareks.
 65: Mehr Provisorien und Zwischennutzung.
 66: Dass Münchnerisch immer deine Muttersprache bleibt.
 67: Weniger SUVs in der Innenstadt.
 68: Dass der Nockherberg weiter bissig bleibt, besonders dann, wenn Politiker schmollen und mit einem Boykott drohen.
 69: Ein Flussbad.
 70: Mehr freies WLan.
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71: Einen eigenen vernünftigen; angemessen großen Badesee – damit die Münchner am Wochenende nicht immer die Umlandseen belagern müssen.
 72: Einen schönen Marienhof.
 73: Eine friedliche Wiesn.
 74: Wieder mehr Uhus, Wanderfalken und andere Tiere in der Stadt.
 75: Eine Pinakothek der Moderne, die nicht gleich wieder bröselt.
 76: Dass die Münchner niemals aufhören „Servus“, „Pfiat di“ und „Griaß di’“ zu sagen.
 77: Radio- und Handyempfang in allen Tunnels.
 78: Einen eigenen hohen „Schneeberg“, damit hier endlich Winterspiele stattfinden können.
 79: Wiesn-Bier mit humanen Preisen.
 80: Dass die CSU erkennt, dass der Unterschied zum CSD nur ein Buchstabe ist.
81: Dass du endlich eine würdige Moschee bekommst, wo ein liberaler Islam gepredigt und gelebt wird.
 82: Mehr Dackel – das münchnerische Zamperl.
 83: Mehr Wiesnzelte.
 84: Dass die Bavaria auf alle Ewigkeit alle Einwohner mit liberalitas bavariae erfüllt.
 85: Eine Flaniermeile entlang der Isar, die einer Millionenstadt würdig ist.
 86: Ein bisschen Entspannung: Freilich sind Paris, Tokio und London viel dichter, lauter und wuseliger – aber das brauchst du gar nicht so arg.
 87: Einen Radschnellweg.
 88: Dass du dein großes Herz behältst – ungeachtet aller Hasstiraden.
 89: Dass die Schlaglöcher, deine gefährlichen Alterserscheinungen, weniger werden.
 90: Feste Grillstationen am Flaucher, damit weniger Leute ihre grattligen Einmalgrills mitnehmen und dann liegenlassen.
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91: Bürger, die tolerant miteinander umgehen, egal ob sie nun hetero, schwul, lesbisch oder Transgender sind
 92: Nachbarn, die miteiander reden, bevor sie die Polizei rufen.
 93: Dass Aloisius irgendwann mit der göttlichen Eingebung bei der Staatsregierung ankommt.
 94: Mehr urbane Gärten.
 95: Mehr Abenteuerspielplätze.
 96: Dass du nicht mit Augsburg zusammenwächst.
 97: Einen Biergarten auf dem Parkhaus am Stachus.
 98: Saubere Luft am Altstadtring und am Mittleren Ring: dass du in zehn Jahren ihre Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide endlich mal einhältst.
 99: Dass dir die Münchner Kindl nie ausgehen.
Und vor allem: dass du abgesehen von diesen Kleinigkeiten genau so bleibst, wie du bist.
Haben Sie auch Wünsche für das neue Lebensjahr der alten Schönheit München – oder Anregungen, was sie noch dazulernen kann vor ihrem nächsten Geburtstag? Dann schreiben Sie uns doch eine Mail mit Ihren Gratulationen an: lokales@az-muenchen.de
 
           
          
