Nach Bombendrohung: Oktoberfest geht noch am Mittwoch weiter

Die Polizei stuft die Lage nach der Bombendrohung als unbedenklich ein und lässt das Oktoberfest auf der Theresienwiese am Mittwoch ab 17:30 Uhr wieder öffnen.
von  (wue/spot)
Polizeibeamte auf der Theresienwiese.
Polizeibeamte auf der Theresienwiese. © imago images/Bihlmayerfotografie

Das Oktoberfest, gerne auch als größtes Volksfest der Welt bezeichnet, blieb am 1. Oktober aufgrund einer Bombendrohung zunächst geschlossen. Die Polizei und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (67, SPD) können mittlerweile jedoch Entwarnung geben. Deutlich später als gewohnt soll auf der Wiesn aber noch am heutigen Mittwoch gefeiert werden.

Polizei München: "Gefahrensituation hat sich nicht bestätigt"

In einem Update zur Lage schreibt die Münchner Polizei auf der Plattform X: "Die polizeilichen Maßnahmen auf der Theresienwiese sind abgeschlossen. Die Gefahrensituation hat sich nicht bestätigt. Das Oktoberfest öffnet um 17:30 Uhr." Sprengstoffkundige Polizeibeamte und Sprengstoffsuchhunde wurden eingesetzt, um eine mögliche Gefahr auszuschließen. Reiter teilt ebenfalls mit, dass Besucherinnen und Besucher doch noch Einlass erhalten.

"Die Polizei hat mich gerade informiert, dass es aus deren Sicht unbedenklich ist, wenn die Wiesn fortgesetzt wird", erklärt er in einer Story auf seinem Instagram-Account. "Deswegen wird das Festgelände ab 17:30 Uhr wieder für alle Besucherinnen und Besucher geöffnet."

Am Mittwochvormittag hatte Reiter noch mitteilen müssen: "Gegen das Oktoberfest gibt es eine verifizierte Sprengstoffdrohung." Das Festgelände auf der Theresienwiese solle daher bis mindestens 17:00 Uhr gesperrt bleiben. "Wir können das Risiko nicht eingehen, das Oktoberfest zu eröffnen", sagte der SPD-Politiker. Die Drohung stehe in Zusammenhang mit einem großen Polizeieinsatz im Stadtteil Lerchenau am frühen Mittwochmorgen.

Wiesn-Wirte zeigen sich erleichtert

Die Vereinigung der Münchner Wiesn-Wirte zeigt sich in einer Pressemitteilung dankbar für das "besonnene Vorgehen" der Stadt und der Polizei. "Die Sicherheit unserer Gäste geht vor", erklärt Peter Inselkammer. "Für uns Wirte war es ein bedrückender Moment, als die Wiesn geschlossen wurde und wir alle das Gelände verlassen mussten." Christian Schottenhamel fügt an: "Aber jetzt sind wir froh, dass alles in Ordnung ist und dass es wieder weitergeht mit unserer Wiesn, dem schönsten Volksfest der Welt."

Gutscheine sollen ihre Gültigkeit behalten, Mittagsreservierungen könnten - je nach Verfügbarkeit - umgebucht werden. Besucherinnen und Besucher sollen sich im jeweiligen Festzeltbüro melden.

Bombendrohung in München: Was war passiert?

Man ermittle "in alle Richtungen", hatte die Polizei im Laufe des Tages erklärt. "Mögliche Zusammenhänge mit anderen Orten in München werden geprüft, darunter auch die Theresienwiese. [...] Aufgrund einer unspezifischen Sprengstoffdrohung im Zusammenhang mit dem Einsatz im Münchner Norden wird das Festgelände auf der Theresienwiese vorerst bis 17:00 Uhr nicht geöffnet."

Die Feuerwehr war laut Angaben der Polizei gegen 04:40 Uhr morgens über einen Brand in einem Haus in Lerchenau informiert worden. Während eines Polizeinotrufs seien auch Knallgeräusche zu vernehmen gewesen. Man gehe derzeit davon aus, dass ein tatverdächtiger Mann "im Rahmen einer Familienstreitigkeit" ein Wohnhaus in Brand gesetzt hat. Nach aktuellem Kenntnisstand handle es sich um einen 57-Jährigen, der offenbar Suizid in der Nähe des Lerchenauer Sees begangen hat. Die 81-jährige Mutter des Mannes und dessen 21-jährige Tochter seien verletzt worden und werden in einer Klinik behandelt. Die Polizei habe "im Umfeld des Tatorts ein vom Tatverdächtigen verfasstes Schreiben aufgefunden. Dieses enthielt eine unspezifische Sprengstoffdrohung mit Bezug zum Oktoberfest".

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