Chipmangel: Ministerpräsident Lies sorgt sich um Autobauer

Die Krise um den Chip-Zulieferer Nexperia spitzt sich zu. VW schließt kurzfristige Engpässe nicht aus. Das alarmiert die Politik: Aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt kommt der Ruf nach Konsequenzen.
dpa |
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Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) sorgt sich um die Autobranche im VW-Land Niedersachsen. (Archivbild)
Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) sorgt sich um die Autobranche im VW-Land Niedersachsen. (Archivbild) © Bernd von Jutrczenka/dpa
Berlin

Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies äußert sich angesichts möglicher Halbleiter-Engpässe besorgt über Folgen für die Autobranche. "In der Handelsauseinandersetzung zwischen China und den USA geraten jetzt die europäischen Autobauer und ihre Zulieferer zwischen die Fronten", sagte Lies (SPD) dem "Handelsblatt". Das seien längst keine Kollateralschäden mehr. Die Zeit dränge, Europa brauche "schnell eine Lösung – eher heute als morgen, bevor Bänder stillstehen".

Zuvor war bekanntgeworden, dass Volkswagen wegen Problemen beim niederländischen Chiphersteller Nexperia kurzfristige Einschränkungen in der Produktion nicht ausschließt. Einem Bericht der "Bild" zufolge ist VW bereits mit der Arbeitsagentur im Gespräch über mögliche Kurzarbeit für mehrere Zehntausend Mitarbeiter. Der Konzern wollte das nicht kommentieren.

"Produktion von Schlüsselkomponenten in Europa aufbauen"

Zu möglichen Folgen der Entwicklungen bei Nexperia für die Produktion von VW äußerte sich Lies nicht. Er wies lediglich darauf hin, dass Abhängigkeiten in Schlüsseltechnologien "in jeder Hinsicht misslich" seien und verletzlich machten. Als mittelfristigen Ausweg schlug Lies vor, "dass wir in Europa eigene Kapazitäten bei der Produktion von Schlüsselkomponenten wie Halbleitern, Batteriezellen und grünen Materialien aufbauen und strategisch absichern". Ebenso müsse man Partnerschaften mit befreundeten Industriestandorten vertiefen, um Abhängigkeiten zu reduzieren.

Auch Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) zeigt sich alarmiert. "Die Auswirkungen, die wir jetzt in der Automobilindustrie und auch in der Zuliefererindustrie durch nicht vorhandene Chips sehen, zeigen, wie fragil unser System aufgebaut ist", sagte Schulze dem "Handelsblatt". Es sei bislang nicht ausreichend gelungen, eine europäische Chipindustrie aufzubauen. "Das Problem wird größer und größer". Die EU müsse das Thema zur Chefsache machen.

Autoverband in Sorge

Bei Nexperia gibt es Lieferprobleme, nachdem die niederländische Regierung die Kontrolle über die bisher von einer chinesischen Konzernmutter geführten Firma übernommen hatte. China stoppte daraufhin die Ausfuhr von Nexperia-Produkten wie Chips für die Autoindustrie. Der Automobilverband VDA hat bereits vor möglichen Ausfällen wegen der Probleme bei Nexperia gewarnt – bis hin zu Produktionsstopps.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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