Baugenehmigungen steigen - Aufwärtstrend bei Eigenheimen

Nach langer Flaute werden wieder deutlich mehr Wohnungen in Deutschland genehmigt. Vor allem bei Einfamilienhäusern geht es stark bergauf. Geht es nun im Wohnungsbau voran?
dpa |
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Die Zahl der Baugenehmigungen steigt wieder. (Archivbild)
Die Zahl der Baugenehmigungen steigt wieder. (Archivbild) © Patrick Pleul/dpa
Wiesbaden

Lichtblick im Kampf gegen Wohnungsmangel und steigende Mieten: Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist erneut gestiegen. Im August wurde der Bau von 19.300 Wohnungen bewilligt, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 5,7 Prozent oder 1.000 Genehmigungen mehr als ein Jahr zuvor.

Schon im Juli waren die Baugenehmigungen stark gestiegen. Von Januar bis August wurden nun 151.200 Wohnungen genehmigt - 6,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Davon entfielen 122.000 Wohnungen auf neu errichtete Gebäude.

Besonders stark wuchs dabei die Zahl der Baugenehmigungen bei Einfamilienhäusern. Von Januar bis August legten sie um mehr als 15 Prozent auf 29.300 zu. In Mehrfamilienhäusern, der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, genehmigten die Behörden 79.100 Neubauwohnungen, ein Plus von fast fünf Prozent.

Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung, sieht einen Erholungstrend. "Der Tiefpunkt der Wohnungsbaukrise liegt nun eindeutig hinter uns und die Bauwirtschaft könnte im kommenden Jahr eine wichtige Konjunkturstütze werden." 

Wohnungsbau in tiefer Krise

In den Zahlen des Statistischen Bundesamts sind ein wichtiger Indikator: Was nicht genehmigt wird, wird später nicht gebaut. Der Wohnungsbau steckt nach einem Zinsanstieg und wegen hoher Baukosten in der Krise. Im vergangenen Jahr wurden 251.900 Wohnungen in Deutschland fertiggestellt, so wenig wie seit 2015 nicht mehr. Mit den geplanten staatlichen Milliardenausgaben für Infrastruktur schöpft die Baubranche Hoffnung.

Vor allem in Ballungsräumen ist bezahlbarer Wohnraum knapp. Die Ampel-Regierung hatte ihr Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen nie erreicht. Die amtierende Bundesregierung will mit einem "Bau-Turbo" über schnellere Genehmigungen den Wohnungsbau voranbringen.

Baubranche skeptisch

Ökonom Dullien glaubt, dass die Bautätigkeit für eine echte Entspannung am Wohnungsmarkt absehbar noch zu schwach bleibt. "Im Gesamtjahr 2025 dürften weniger als 250.000 Wohnungen neu genehmigt werden, gebraucht würden eher 320.000 neue Wohnungen pro Jahr."

Auch die Baubranche ist skeptisch. Nach jahrelangem Einbrüchen liege die Zahl der genehmigten Wohnungen im Mehrfamilienhausbau noch um rund 36 Prozent unter dem Niveau von 2021, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands HDB, Tim-Oliver Müller. Es brauche mehr Förderungen und einen kräftigen Abbau von Bauvorschriften.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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