Kia Optima SW: Koreanische Konkurrenz für den Passat
München - Ganz klar, die beliebte Mittelklasse, klassisch mit einem extrem hohen Dienstwagen-Anteil, tickt grundsätzlich deutsch. Passat, Insignia, Mondeo – sie decken das Feld der Nicht-Premium-Klasse fast komplett ab. Aber hin und wieder will ja doch jemand etwas anderes – und hier kommt ein Angebot aus Fernost ins Spiel, das neben guter Verarbeitung, reichlich Platz und ordentlich Fahrspaß auch noch eine Sieben-Jahres-Garantie in die Waagschale werfen kann. Sowas freut die Finanz-Kontrollettis.
Verstecken muss man sich mit dem Optima Sportswagon, so der Name der Kombi-Version, jedenfalls nicht. Seit dem jüngsten Facelift hat der Koreaner nochmals an Kontur und Profil gewonnen, speziell in der getesteten GT-Version steht er ganz schön knackig auf den schicken 18-Zöllern.
Kia Optima: Strenger Blick und ordentlich Sicht
Die Klarglasscheinwerfer neben der markentypischen Tigernase sorgen für einen etwas strengen Blick und nachts für ordentlich Sicht, Fernlicht-Automatik inklusive. Das Interieur gibt sich sachlich-schick, es wirkt sehr hochwertig und gut verarbeitet. Und die Bedienung? Einsteigen, kurze Orientierung – und es kann losgehen.
Dass im Hintergrund eine ganze Phalanx von Assistenten für Komfort und Sicherheit sorgen (allerdings meist gegen Aufpreis), vermittelt ein angenehmes Gefühl. Und das Hifi-System von Harman-Kardon mit zehn Lautsprechern und 490 Watt Gesamtleistung für den wirklich guten Ton.
In 7,6 Sekunden von Null auf 100
Zum GT gehört ordentlich Power, das ist er seinem Kürzel schuldig. Im Falle des Optima Sportswagon sorgt dafür ein Zweiliter-Benziner mit munteren 238 PS, der seine Kraft per Sechsgang-Wandlerautomatik an die Vorderräder liefert. Und das so frisch von der Leber weg, dass das nicht allzu rowdyhafte Anfahren tatsächlich ein bisschen geübt werden muss.
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Der GT ist sehr dynamisch ausgelegt, saust in 7,6 Sekunden auf 100 und ist maximal 232 km/h schnell – allerdings dauert das Erklimmen des Spitzentempos dann doch ein bisschen. Der Testverbrauch pendelte sich bei 9,7 Liter Super ein – dank 70 Liter-Tank sind also bis zu 700 Kilometer am Stück möglich.

Reichlich Platz auch auf der Rückbank
Der gewünschte Charakter des Flitze-Kombis zwischen sehr komfortabel und extrem knackig lässt sich per Knopfdruck einstellen, grundsätzlich macht der GT aber seinem Namen alle Ehre: Er eignet sich bestens für eilige Transporte, macht auf der Autobahn im Bereich um die 150 bis 180 km/h dank reichlich schnell abrufbarer Reserven einen souveränen Eindruck und verwöhnt gleichzeitig mit einem niedrigen Geräuschniveau und viel Komfort auf den heiz- und kühlbaren Ledersitzen.
Sogar die beiden äußeren Sitze hinten sind beheizbar und die Passagiere finden dort reichlich Platz vor. Der Kofferraum fasst zwischen 522 und 1686 Liter – das sind Werte auf Konkurrenz-Niveau.
So viel kostet der Kia Optima SW
Wer sich für die mit mindestens 41.790 Euro teuerste Optima SW-Variante GT entscheidet, schöpft bei der Ausstattung aus dem Vollen – bis hin zur sensorgesteuerten Heckklappe oder der Zweizonen-Klimaautomatik.
Die Rückfahrkamera gehört zum Standard, wer auch noch die 360 Grad-Anzeige will, muss auf das 1.990 Euro teure "Technologie-Paket GT" zurückgreifen, das auch noch den Spurwechselassistenten, den Querverkehrswarner oder den autonomen Notbremsassistenten umfasst – also dringend zu empfehlen ist. Die Testwagen-Lackierung in Snow White Pearl kostet nochmal 890 Euro extra.
Fazit: Der Kia Optima SW GT bietet ordentlich Power, eine Menge Fahrspaß und reichlich Komfort. Dank seiner langen Garantiezeit ist er zudem eine bestens kalkulierbare Investition.
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