Elmoto Loop: Elektro-Moped für Puristen

Das federleichte Elektro-Moped Elmoto Loop will eine Alternative zum S-Pedelec sein.
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Wo sonst der Motor sitzt, ist beim Elmoto Loop der Akku untergebracht.
Govecs 8 Wo sonst der Motor sitzt, ist beim Elmoto Loop der Akku untergebracht.
Die Sitzbank ist schmal und ziemlich hart gepolstert.
Rudolf Huber 8 Die Sitzbank ist schmal und ziemlich hart gepolstert.
LED-Blinker und -Rücklicht, Versicherungsschild: das Elmoto Loop-Heck.
Rudolf Huber 8 LED-Blinker und -Rücklicht, Versicherungsschild: das Elmoto Loop-Heck.
Der Radnabenmotor leistet zwei Kilowatt, das reicht in der Ebene locker aus.
Rudolf Huber 8 Der Radnabenmotor leistet zwei Kilowatt, das reicht in der Ebene locker aus.
Die hinteren Federbeine sind reichlich straff abgestimmt.
Rudolf Huber 8 Die hinteren Federbeine sind reichlich straff abgestimmt.
Der Akku lässt sich herausnehmen, das Anstecken ist etwas fummelig.
Rudolf Huber 8 Der Akku lässt sich herausnehmen, das Anstecken ist etwas fummelig.
Gut sichtbar: das LED-Tagfahrlicht des Elmoto Loop.
Rudolf Huber 8 Gut sichtbar: das LED-Tagfahrlicht des Elmoto Loop.
Leiser Stadtflitzer: Das Elmoto Loop wiegt mit Akku nur 59 Kilo.
Govecs 8 Leiser Stadtflitzer: Das Elmoto Loop wiegt mit Akku nur 59 Kilo.

Ein Elektro-Moped mit nur 59 Kilo Lebendgewicht inklusive Akku? Ja, das gibt es. Elmoto Loop heißt das stylische Zweirad von E-Schwalbe-Hersteller Govecs. Es wird als Alternative zum S-Pedelec beworben und ist zweifelsohne ein Hingucker. Der Motor-Informations-Dienst (mid) hat es ausprobiert.

Zuerst die Technik: Zwischen den 24-Zoll-Rädern hängt in einem Metallrahmen der herausnehmbare Akku, der für eine Reichweite von knapp 70 Kilometer sorgt und in 4,5 Stunden an der Haushaltssteckdose aufgeladen werden kann. Der E-Motor sitzt im Hinterrad, leistet maximal 2,0 kW/2,72 PS und ist extrem leise.

Ansonsten gibt es natürlich Blinker, Tagfahrlicht und Scheinwerfer in LED-Technik, zwei hydraulische Scheibenbremsen, eine Marzocchi Doppelbrücken-Gabel vorne und Twin-Shock Dämpfer hinten. Beide Federelemente agieren nach der Devise, dass ein bisschen Härte noch nie geschadet hat.

Elmoto Loop: Gebaut für langbeinige Nachwuchs-Biker

Auch wenn sein niedriges Gewicht das Elmoto Loop für eher zarte Zeitgenossen prädestiniert, spricht die Sitzhöhe von 83 bis 86 Zentimetern dagegen: Nur langbeinige Nachwuchs-Biker schaffen es, ihre Füße im Stillstand sicher auf dem Boden zu platzieren.

Leiser Stadtflitzer: Das Elmoto Loop wiegt mit Akku nur 59 Kilo.
Leiser Stadtflitzer: Das Elmoto Loop wiegt mit Akku nur 59 Kilo. © Govecs

Und die optionalen Sozius-Fußrasten sind angesichts der schmalen, kurzen und knochenharten Sitzbank nicht fürs Erfahren der Gesamtreichweite in einem Rutsch geeignet. Ein Praxistipp für alle, die längere Strecken vorhaben: Eine gefütterte Radlerhose ist durchaus eine Überlegung wert.

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Apropos Soziusbetrieb: Zwei Kilowatt Leistung sind ja auch nicht gerade viel. Schon mit einem mittelschweren Passagier gerät das E-Moped an steilen Steigungen an seine Grenzen - zu zweit würde hier schnell Zwangs-Stillstand herrschen. Sicherheitshalber ist die Zuladung auch auf 140 Kilo limitiert.

Elmoto Loop: Flinker Strom-Hüpfer

In der Ebene, bevorzugt in der Stand, kann der Strom-Hüpfer seine Talente voll ausspielen. Er schlängelt sich mit nur gut 70 Zentimetern Breite überall durch, legt beim Ampelstart munter los und zieht bis zur gesetzlich limitierten Spitze von 45 km/h dynamisch davon. Das macht wirklich Spaß.

Das Cockpit ist recht spartanisch ausgestattet - und es hat einen eklatanten Fehler: Außer dem Tempo sieht man schon bei bedecktem Himmel keine weiteren Anzeigen. Ob der Akku ganz voll oder quasi leer ist, lässt sich vielleicht noch in einer finsteren Unterführung ablesen.

Unangenehm fiel im mid-Test auch der fehlende rechte Rückspiegel auf - gerade in der Stadt ist der eigentlich unverzichtbar. Der linke Spiegel sitzt an einem viel zu kurzen Ausleger. Er zeigt bei etwas breitschultrigen Piloten allenfalls den linken Oberarm.

Elmoto Loop ist kein Moped fürs Gelände

Auch wenn das Elmoto Loop recht hochbeinig daherkommt: Für Ausflüge ins auch nur leichte Gelände ist es gar nicht geeignet. Das liegt zum einen an den auf Asphalt leisen und straßentauglich profilierten Schwalbe Crazy-Bob-Reifen im Format 24x2.35.

Und am harten Vor- und Hinterbau, der schon Kanaldeckel und kleinere Frostaufbrüche mit deutlich hörbaren Unmutsäußerungen kontert. Die fallen gerade bei einem derartig leisen Moped doppelt auf.

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Wo Benzin-Zweiräder den Tankdeckel haben, ist beim Elmoto Loop eine kleine Klappe. Dahinter verbergen sich eine USB-Doppelsteckdose und der Hebel zur Entriegelung der Sitzbank. Die wiederum gibt aufgeklappt den Blick auf den Akku frei, der sich auch eingebaut laden lässt - wobei die Montage des Kabels ziemlich fummelig ist.

Praktischer geht ein Schloss nicht

Positiv: Das Ladegerät findet samt seiner langen Kabel noch über der Batterie Platz - auch auf Tour kann also fix nachgetankt werden. Und noch ein geradezu genial gelöstes Problem: Das Schloss des E-Mopeds ist auf einer Seite fix mit dem Rahmen verbunden und lässt sich mit zwei Griffen an der nach links eingeschlagenen Vordergabel festschließen - pragmatischer und praktischer geht's nicht.

Der Strom-Hüpfer fällt in die Klasse L1e der zulassungsfreien Krafträder mit Versicherungskennzeichen und darf mit der Führerscheinklasse AM (ab 16, teilweise am 15 Jahren) bewegt werden. Für 3.990 Euro ist das Elmoto Loop zu haben - dafür gibt es noch lange kein ordentliches S-Pedelec.

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  • Experte am 23.05.2021 12:05 Uhr / Bewertung:

    Warum muss ein Moped leicht sein? Der Sinn erschließt sich mir nicht. Die Leichtbauweise geht auf Kosten der Fahrsicherheit und für den Preis bekommt man einen stabilen - wenn auch schwereren - E-Roller, der auch fahrsicher ist mit zwei Rückspiegeln usw.

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