Ausstellung "Splendor" macht Rathausgalerie zu verwunschenem Ort

Die Rathausgalerie zeigt sehenswerte Keramiken von Anna Lea Hucht, Matthias Hirtreiter und anderen.
Roberta De Righi |
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Eine Keramik von Anna Lea Hucht in der Ausstellung.
rri Eine Keramik von Anna Lea Hucht in der Ausstellung.

München - Die Vase schaut dich an, stumm und mit großen Augen. Eine andere hat die Augen geschlossen und scheint einen schönen Traum zu haben.

Johann Muggenthaler konzipiert feine Ausstellung "Splendor"

Die Keramiken von Anna Lea Hucht sind von makelloser Schönheit und wirken ziemlich surreal. Sie sind derzeit zu bewundern in der kleinen, feinen Ausstellung "Splendor", die Johannes Muggenthaler für die Rathausgalerie konzipiert hat.

Dafür trug er lauter Kunststücke aus Porzellan, Keramik oder Glas zusammen, die mit der Wirkung ihrer Werkstoffe spielen. Tongefäße erscheinen oft solide-erdverbunden, Porzellan geziert-luxuriös und Glas perfektioniert durchsichtigen Glanz - zerbrechlich sind alle drei.

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Hirtreiter-Plastiken verbinden barocke Formenfreude und subtilen Bildwitz

Den stimmigen Rahmen für Gefäße und Figuren baute Albert Weis: Seine schimmernd-verspiegelten Wände sind einerseits Ausstellungsarchitektur, die die Schau-Objekte allansichtig werden lässt; sie können aber auch als eigenständiges Kunstwerk bestehen.

Matthias Hirtreiter formt aus Ton Plastiken, die barocke Formenfreude und subtilen Bildwitz verbinden. Er baute etwa eine Wunderlampe im Großformat nach, die von Aladin wie ein Schiff von der Galionsfigur bekrönt wird. Und bei Patricia Wich treibt die Keramik dann noch bizarrere Rokoko-Blüten. Sie geht spielerisch-großzügig mit dem Material um und schafft groteske Zwitterwesen, halb Möbelstück, halb wucherndes Fantasiegewächs.

"Splendor": Wenn Lärm und Massen für ein paar Momente verschwinden

Eindeutig als Gorillas zu erkennen sind hingegen die Kleinplastiken von Gregor Passens, die in der Rathausgalerie über den Boden wuseln. Einen Menschenaffen im Kolossalformat und aus Pappmaché hatte der Bildhauer bereits vor ein paar Jahren ins Haus der Kunst gebracht, aber auch die Miniaturaffen wirken erstaunlich lebendig.

An das Schaufenster eines Trödelladens erinnert wiederum das nostalgische Vitrinen-Arrangement von Sofie Zezmer, in der sich allerlei Gläser mit persönlichen Erinnerungstücken mischen.

Und Burkhard Blümlein setzt ebenfalls Ready-Mades zu ebenso minimalistischen wie surrealistischen Szenarien zusammen, die wie dreidimensionale Bilderrätsel anmuten. So verwandelt "Splendor" die Rathausgalerie in einen verwunschenen Ort, an dem Lärm und Menschenmassen der Innenstadt für ein paar Momente ganz weit weg sind.


Rathausgalerie bis 12. September, Di - Sa 13 bis 19, So 11 bis 19 Uhr, Eintritt frei

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