Gute Nacht, Leute!

Thomas Gottschalk hat nun endgültig sein letztes „Wetten, dass?” überstanden: Etwas rührselig, kalauernd, mit einem gut besetzten Star-Sofa und wie beim „Weißt-du-noch?”-Klassentreffen
Ponkie |
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Thomas Gottschalk hat nun endgültig sein letztes „Wetten, dass?” überstanden: Etwas rührselig, kalauernd, mit einem gut besetzten Star-Sofa
und wie beim „Weißt-du-noch?”-Klassentreffen

So. Wir haben fertig. Nach den viele Countdown-Vorläufen durften wir jetzt endlich ein bisserl sentimental werden, mit Jubiläums-T-Shirts und schäumenden Emotionen, mit Erinnerungsfotos und großem Fan-Schäkern um den „letzten Clown, seit Berlusconi und Gaddafi weg sind” (sagt unser Ehren-Clown).

Der strategische Trick bei diesem letzten Promi-Aufmarsch für Gottschalk (ZDF, live aus Friedrichshafen) war der Schwimmwettbewerb im eigenen Saft: 23 Jahre Thomas Gottschalk – wie er alle Erwartungslöcher zuquasselt, wie er als Model seiner eigenen Edelkasperl-Outfits kreative Modeschauen veranstaltet: Es war wie Klassentreffen mit den „Weißt-du-noch?”- Nummern. Und beim Wetteinsatz-Einlösen gab es keine Strafe, die der Gottschalk sich nicht hätte am eigenen Leibe aufbrummen lassen, vom Kackwindelnwechseln bis zu Kraftakten (fast nackig!) und dem Tauchabenteuer im Senftopf. So wie in jedem Kinderzimmer die größte Freude herrscht, wenn man eine Riesensauerei gemacht hat von der Art, mit frisch geputzten Schuhen in eine Dreckpfütze zu stampfen.

Seitenhiebe auf Systemkärtchenverwalter Jauch

Zwischendurch hängte Gottschalk seinen ordentlich bekleideten TV-Altkumpan Günther Jauch in sanfter Bosheit ein wenig in den imaginären Senftopf und gab ihm einen Tag Bedenkzeit, um sich zur „Wetten, dass?”-Nachfolge zu entschließen. Doch der Systemkärtchenverwalter Jauch mit der Biedermannsbügelfalte und dem braven Büroknochenscheitel wird nicht so bescheuert sein, die Mühseligkeiten eines Circus maximus auf sich zu laden, solange er bei der ARD politischen Interessenvertretern ihre durchgegarten Antworten vorkauen darf.
Alte Wetten wurden genüsslich hervorgeholt (der Bauer, der seine Kühe am Schmatzen erkennt, das Herrchen, das mit dem Hund um die Wette aus dem Wassernapf schlabbert…). Wer braucht da noch originelle neue Wettern? Ein Klospülungsspezialist tat sich hervor, 49 Salto-Turner, die auf einen 2 Quadratmeter kleinen Tisch hüpften, und die treuherzige Nadine, die zu jedem Gottschalk-Outfit Datum und Ort der „Wetten, dass?”-Show erkannte.

Karl Lagerfeld und Iris Berben zierten das Sofa, Dirk Nowitzki betreute eine Basketball-contra-Golfball-Wette, und Till Schweiger outete sich als neuer „Tatort”-Kommissar (siehe rechts).
Olli Dittrich lieferte aus Ischgl die Außenwette (Snowboard contra Mountainbike), und nach Gottschalks letzter Amtshandlung, nämlich den Wettkönig zu küren, waren alle ordentlich aufgeweicht für das Poesiealbum der Wettkönige (das blinde Gedächtniskünstlerkind, die Brustmuskelzucker) und für die Schlussansprache des Showmasters.
Er hat es gut gemacht. Inklusive Überziehungszeit. Und jetzt hieß es nur noch: Gute Nacht, Leute!

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