Kürzungen im Kammerspiele-Etat: Kneifen beim Schwur

Der Münchner Stadtrat berät am Mittwoch über Einsparungen beim Etat der Kammerspiele.
Robert Braunmüller
Robert Braunmüller
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Kulturreferent Anton Biebl.
Kulturreferent Anton Biebl. © Robert Haas

München - Grüne und SPD wollen den Kammerspielen bei den Personalkosten keine Tariferhöhungen aus der Tarifrunde 2020 gewähren.

Das bedeutet aus Sicht der Kammerspiele, dass Stellen abgebaut und künstlerische Mittel gekürzt werden müssen. Betroffen sind mit dem "Eigenbetrieb Münchner Kammerspiele" das Schauspielhaus und seine Bühnen, die Schauburg sowie die Falckenberg-Schule.

Übernimmt die Stadt die Tarifsteigerung für die Personalkosten?

"Grün-Rot kann nicht immer behaupten, dass Kultur unterstützt wird und dann kneifen, wenn es zum Schwur kommt", sagt die CSU-Kultursprecherin Beatrix Burkhardt.

© Nikky Maier/CSU

In der Vollversammlung des Stadtrats wird ihre Fraktion am Mittwoch per Änderungsantrag fordern, dass die Landeshauptstadt die Tarifsteigerung für die Personalkosten übernimmt.

Corona-Krise: Kulturreferat verweist auf Belastung des Haushalts

Kulturreferent Anton Biebl nennt die Kommunikationsstrategie der Kammerspiele in dieser Angelegenheit "alles andere als hilfreich". Sie verunsichere zu Unrecht die Belegschaft." Bei einer Konsolidierungsrücklage in Höhe von etwa 2,7 Millionen Euro sei es realisierbar, den Einsparbetrag der Kammerspiele auch ohne Einsparungen beim Personal umzusetzen.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Das Kulturreferat verweist auf die Belastung des städtischen Haushalts durch die Corona-Krise. Anders als Bund und Länder könne eine Kommune keine Kredite aufnehmen, um derartige Situationen abzufedern.

In der Landeshauptstadt wurden seit 2020 Einsparungen vorgenommen, um einen genehmigungsfähigen Haushalt zu erreichen. Für das Kulturreferat bedeutete dies 2020 Kürzungen in Höhe von rund 11 Millionen und 2021 in Höhe von rund 15 Millionen Euro, die Kulturreferent Anton Biebl in erster Linie bei den städtischen Institutionen einsparte, um die Freie Szene zu schützen.

Gewerkschaft fordert kommunalen Rettungsschirm

Die Gewerkschaft Verdi lädt für Mittwoch um 8 Uhr früh zu einer Kundgebung in den Löwenbräukeller. Gefordert wird ein "kommunaler Rettungsschirm" des Freistaats sowie eine gerechtere Steuerpolitik unter dem Motto "Superreiche zur Kasse".

Ob die CSU auch dabei ist? Oder kneift sie dann auch, wenn's zum Schwur kommt? Wie die Kürzungen abgewendet werden sollen, dazu schreibt die Opposition in ihrem Antrag nämlich nichts.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.