"Wird definitiv gekündigt": Damit droht Markus Söder jetzt im Bund

Bayern zahlt mit großem Abstand am meisten in den Ländertopf. Im Freistaat wird das als ungerecht angesehen. Der Veränderungswille ist groß.
AZ/ dpa |
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Markus Söder hat genug: Nach offiziellen Zahlen hat Bayern in den ersten sechs Monaten bereits 6,672 Milliarden Euro überwiesen. (Archivbild)
Markus Söder hat genug: Nach offiziellen Zahlen hat Bayern in den ersten sechs Monaten bereits 6,672 Milliarden Euro überwiesen. (Archivbild) © Felix Hörhager/dpa
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München

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den Ausstieg seines Bundeslandes aus dem Länderfinanzausgleich spätestens in fünf Jahren angedroht. "Wir bleiben dabei: Wir klagen weiter", sagte Söder nach einer Kabinettssitzung in München. "Und wenn es keine Einigung mit Ländern gibt, wird dieser Finanzausgleich - leider erst zum Ende des Jahrzehnts - aber wird der definitiv gekündigt. Das machen wir nicht mehr mit". 

Zahlungen auf Rekordniveau

Die Zahlungen Bayerns in den Ländertopf hätten Rekordniveau erreicht. Sechs Milliarden Euro im halben Jahr müsse der Freistaat berappen. "Das haben wir noch nie gehabt", sagte Söder. Er sprach von "unverschämten Höchstlagen". Bayern hatte bereits im vergangenen Jahr eine Klage beim Bundesverfassungsgericht angestrengt.

Nach offiziellen Zahlen hat Bayern in den ersten sechs Monaten bereits 6,672 Milliarden Euro überwiesen, gefolgt von Baden-Württemberg mit 2,155 Milliarden Euro und Hessen mit 2,039 Milliarden Euro. Als viertes Geberland taucht mit 312 Millionen Euro die Hansestadt Hamburg in der Statistik auf. Bayern liegt nach Regierungsangaben um zwei Milliarden Euro über dem Vorjahreswert zum vergleichbaren Zeitpunkt. 

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Berlin nimmt am meisten

Spitzenreiter bei den Nehmerländern ist Berlin mit 2,028 Milliarden Euro, gefolgt von Sachsen mit 1,919 Milliarden Euro und Thüringen mit 1,161 Milliarden Euro. Der Finanzausgleich hat insgesamt ein Volumen von mehr als elf Milliarden Euro. Vier Geberländern stehen derzeit zwölf Nehmerländer gegenüber.

Bereits vor einigen Tagen hatte Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) auf grundlegende Änderungen bei dem Verteilsystem gedrängt. "Auch wenn auf Basis von zwei Quartalen keine Hochrechnung für ganz 2025 seriös möglich ist: Die aktuelle Entwicklung ist wirklich höchst besorgniserregend. Es kann so nicht weitergehen", sagte der Finanzminister.

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  • Der wahre tscharlie vor 7 Stunden / Bewertung:

    Ich finde den Vergleich mit Bayern und Berlin schon mal sehr schräg. Denn Berlin ist quasi ein Stadtstaat, also kein Bundesland wie Bayern.
    Wenn Söder alle großen Unternehmen nach Bayern holt, und Bayern davon wirtschaftlich profitiert, während andere Bundesländer außen vor bleiben, so gebietet es schon die Solidarität, dass wir die wirtschaftlich Schwächeren unterstützen.

    Und bitte, was soll die Drohung mit dem Ausstieg aus dem Länderfinanzausgleich?
    Wurde da zuviel Trump geschaut, nach dem Motto, entweder zahl ich weniger oder garnichts?

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  • cs23 vor 10 Stunden / Bewertung:

    und was ist daran so falsch? Wir geben mehr als die restlichen Geberländer zusammen …

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  • marshal vor 10 Stunden / Bewertung:

    Beim Länderfinanzausgleich sollen finanziell schwächere Länder an das Niveau der stärkeren angehoben werden. Wenn in den Empfängerländern das Geld aber her geschenkt wird, ist das unsolidarisch gegenüber den Steuerzahlern der Geberländern.

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