Wie marode sind Bayerns Brücken?
Die SPD wirft der Staatsregierung vor, die dringend notwendigen Sanierungen von Brücken zu lange aufzuschieben. Mittelfristig müsste der Freistaat mindestens 800 Millionen Euro ausgeben
München - Die bayerische SPD-Landtagsfraktion wirft der Staatsregierung vor, die dringend notwendige Sanierung Hunderter Brücken im Freistaat aufzuschieben. Nur eine von zehn dringend sanierungsbedürftigen Brücken werde bis Ende 2013 repariert, kritisierte SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher am Freitag in München.
Eine aktuelle Parlamentarische Anfrage Rinderspachers hat ergeben, dass bayernweit an 1339 staatlichen Brücken grundlegende Sanierungen notwendig sind. Das entspreche einem Anteil von 26,5 Prozent.
Tatsächlich saniert würden bis Ende 2013 nach den Angaben von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) jedoch nur 176 Brücken. „Mit anderen Worten: 1163 Brücken bleiben marode, an ihnen finden trotz festgestellter Notwendigkeit keine Reparaturen statt“, kritisierte der SPD-Fraktionschef.
„Risse im Beton, Rostfraß am inneren Stahlgefüge der Brücken, Materialermüdung an den Verbindungselementen und vorzeitiger Verschleiß an den Stahllagern – das ist die versteckte Staatsverschuldung von Schwarz-Gelb an Bayerns Brücken“, so Rinderspacher. Mittelfristig müsse man von Investitionskosten von mindestens 800 Millionen Euro ausgehen, bis Ende 2013 seien von der Staatsregierung jedoch nur 34,5 Mio Reparaturmittel vorgesehen.
- Themen:
- CSU
- Joachim Herrmann
- Markus Rinderspacher
- SPD