Die größten Geschenk-Pannen von Bayerns Spitzenpolitikern
Ukrainekrieg, Gefechte in Nahost, ein schwächelnde deutsche Wirtschaft: Die Herausforderungen in diesem und den kommenden Jahren sind gewaltig. Was sich Bayerns Spitzenpolitiker schon jetzt an Weihnachten für 2026 wünschen – und was 2025 bislang auf der Strecke geblieben ist.
Die Hüterin der Demokratie: Landtagspräsidentin Ilse Aigner (61)
Geschenke? Gibt es bei Familie Aigner lange keine mehr – "weil uns das Geschenk der gemeinsamen Zeit wichtiger ist". Am 24. Dezember zieht es die Landtagspräsidentin zunächst zum Gedenken an die Sendlinger Mordweihnacht.
2025 war für die Amtsträgerin kein einfaches Jahr. Im Juli musste sie AfD-Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner bei den Schlussworten das Mikrofon abdrehen – sie hatte die Rede für parteipolitische Provokationen missbraucht. "Vielleicht hätte ich die Entwicklung früher voraussehen sollen", räumt Aigner (CSU) ein.
Die Konsequenz: Die jahrzehntelange Tradition wurde abgeschafft. Die Politik bleibe "dauernde Baustelle – genauso wie das Maximilianeum". Vorsätze für 2026? Mehr Zeit für Freunde.
Vize-Ministerpräsident und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger (54): "Hätte schlimmer kommen können"
Das Jahr 2025? "Hätte schlimmer kommen können", sagt Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) knapp. Im März stand die Koalition mit der CSU wegen des Infrastruktur-Sondervermögens noch vor dem Bruch.

Jetzt an Heiligabend kommt auf den Tisch, was der Jäger selbst erlegt hat. Blöde Geschenke? Kennt er nicht: "Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul!" Nur einmal lag er selbst daneben – mit einem Lebkuchensortiment für jemanden, dessen Familie eine Bäckerei besitzt.
Was ihn 2025 am meisten bewegte? "Bilder vom Ukrainekrieg." Sein Appell an Politikverdrossene: Wer alles besser kann, soll selbst antreten – "die Kommunalwahl im März 2026 ist die nächste Gelegenheit".
CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek (61): "Nicht reden, weitermachen!"
Der Christbaum steht schon – "ein sehr schöner", wie CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek versichert. Familie Holetschek kauft ihn traditionell gemeinsam, danach wird die Weihnachtsgeschichte vorgelesen. Was drunter liegen sollte? Bloß keine Geduldsspiele. "Bei Puzzles hält sich meine Begeisterung eher in Grenzen."

Politisch wünscht sich der Memminger mehr Tempo: Beim Sozialstaat hätte es schneller gehen dürfen – "Hilfe für die, die wirklich Hilfe brauchen", müsse wieder der Kern sein. Und beim Bürokratieabbau fehle der Mentalitätswechsel: "Wir sind Weltmeister im Regeln erfinden, aber Kreisklasse, wenn es darum geht, mit weniger Kontrollen auszukommen." Sein Appell für 2026: "Nicht reden, sondern weitermachen!"
Kindergesang statt Wecker: So war das Jahr für Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze (40)
Zweites Weihnachten zu viert: Im September kam der zweite Sohn der Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze zur Welt. "Mit weihnachtlichem Kindergesang fällt sogar das frühe Aufstehen einigermaßen leicht“, sagt die 39-Jährige.

Heuer blieb ein Herzensprojekt auf der Strecke: Der lang geplante Waldtermin mit der Bayerischen Waldkönigin – die Kinder wurden krank. "Wird nachgeholt". Außerdem sie will das Thema Wohnen stärker priorisieren: "Wohnen ist kein Luxus, sondern die Grundlage für ein gutes Leben."
Und was lag bei ihr garantiert Falsches unterm Baum? Im Kindesalter: Socken. "Damit konnte man mir keine Freude machen, wenn ich doch eigentlich eine Puppe wollte."
Familienministerin Ulrike Scharf (58): Spätzle mit vier Generationen
Rehbraten mit Spätzle und Blaukraut – so sieht Weihnachten bei Familienministerin Ulrike Scharf (CSU) aus. Am ersten Feiertag kommt die ganze Familie zusammen, mittlerweile vier Generationen.
Ein Herzensanliegen ist dieses Jahr liegen geblieben: das Gehörlosengeld. "Dafür werde ich weiter kämpfen." Überhaupt will Scharf den Sozialstaat erneuern, um ihn zu erhalten – "für die, die ihn dringend brauchen".

Und das blödeste Geschenk, das sie je bekommen hat? "Das verrate ich nicht – ich will ja nicht den weihnachtlichen Frieden gefährden." Echte Fettnäpfchen seien ihr zumindest selbst nicht bekannt, "zumindest waren die Beschenkten immer so vornehm, sich nichts anmerken zu lassen".
Bayerns Generalsekretär der Freien Wählern Hans Grötsch (46): Gedenken an Weihnachten
Was den Freie-Wähler-Generalsekretär Hans Grötsch heuer am meisten bewegte? Der "viel zu frühe Tod" eines Bundeswehr-Kameraden, der an den Folgen einer Posttraumatischen Belastungsstörung litt. "Ich habe mir wochenlang Gedanken gemacht und hinterfragt, ob man selbst alles richtig getan hat."
Grötsch ist selbst Berufssoldat. An Weihnachten will er vor allem eines: "Entspannt vor dem Fernseher sein, eine Wanderung machen oder einfach mal relaxen."
Papa und Finanz-Aufklärer im Landtag: Tim Pargent (32) will bei der BVK nicht locker lassen
"Ganz nebenbei" ist der Grünen-Finanzexperte Tim Pargent in diesem Jahr Vater geworden – hauptsächlich stand das politische 2025 jedoch im Zeichen der Aufklärungsarbeit.

Sein großes Thema: die Bayerische Versorgungskammer (BVK). "Mehrere Millionen Euro Pensionsgelder wurden hier verzockt und die Staatsregierung schaut tatenlos zu." Die Aufklärung der Finanzgeschäfte konnte Pargent nicht abschließen – 2026 will er weiter nachhaken.
Auch Markus Söders Beteiligung am Ludwig-Erhard-Gipfel will der Oberfranke "unter die Lupe nehmen". Und Weihnachten? "Bei mir kommen Geschenke mit Orangen oder Mandarinen gar nicht gut an – ich mag einfach keine Zitrusfrüchte!"
"Es hat wirklich schon bessere Jahre gegeben": Abgeordneter Florian von Brunn (56) will weiterkämpfen
"Trump, Putin, Wirtschaftskrise, AfD-Extremisten: Es hat wirklich schon bessere Jahre gegeben", bilanziert der SPD-Abgeordnete Florian von Brunn. Politisch will er mehr erreichen für Menschen "ohne Lobby und dicken Geldbeutel".
Einmal lag er mit einem Geschenk völlig daneben: ein Kuscheltier statt dem ersehnten echten Hund für die Tochter. "Das hält sie mir bis heute vor." Sein Appell: "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren!"
Bayerns SPD-Chefin Ronja Endres (39) hegt Hoffnung vor Kommunalwahl 2026
Einmal hat die SPD-Landeschefin Ronja Endres beim Schenken danebengegriffen: ein Bonsai für den Mann. "Das Bäumchen hat sich leider nur ein Jahr gehalten." Als Kind bekam sie selbst eine ganze Gelbwurst – "zur Hälfte verdorben".

2025 hat Endres vor allem eines geärgert: "Richtig reiche Menschen werden immer reicher, der Rest verliert." Eine Vermögenssteuer durchzusetzen, sei ihr nicht gelungen. Dass die CSU beim Sparen zuerst bei Kindern und Familien ansetze, habe sie "schockiert".
Was ihr Mut macht für 2026? "Dass so viele Menschen für die SPD in die Kommunalwahl ziehen."
Der neue FDP-Chef Michael Ruoff: Kapitalismus als große Lösung
Seinem Vater schenkte der neue bayerische FDP-Landeschef einmal ein Buch von Oskar Lafontaine – "weil man auch die Argumente der Gegner kennen muss, so sinnlos sie auch sind". Der Vater wollte sich mit "so viel Unsinn" aber nicht befassen.

Das blödeste Geschenk, das Ruoff selbst je bekam? Ein edler Weinöffner, "den man nur braucht, wenn man Flaschen halb austrinkt". Anders als Vorgänger Martin Hagen ist der Familienvater beim Böllern "weniger leidenschaftlich" – lieber unternimmt er eine Skitour.
Sein Wunsch für 2026: "Dass sich mehr Menschen in der Politik engagieren, die wissen, dass Kapitalismus die Lösung aller politischen Probleme ist."



