Warum Söder heuer beim Maibock fehlt
München – Eigentlich war er immer da. Ab 2008 stand der damalige Finanzminister Markus Söder als Hausherr und Redner beim Maibock-Anstich selbst auf der Bühne. Später durchschritt er als Ministerpräsident mit Defiliermarsch, Winkewinke und huldvollem Kopfnicken das Publikum im Hofbräuhaus, um sich anschließend derblecken zu lassen.

"Starkes Bier und starke Reden: Der Maibockanstich im Hofbräuhaus gehört zu den Höhepunkten des Jahres", schrieb der CSU-Chef 2024 auf Instagram. „Ursprünglich, münchnerisch, hintersinnig und manchmal auch derb – das Derblecken ist in Bayern einfach zünftige Unterhaltung.“ Dazu mehrere Fotos seiner selbst in grauer Trachtenjacke und blauer Weste mit weißen Tupfern, die ein bisschen an den Himmel über dem Freistaat erinnerte.

Doch diesmal? Fehlt der oberste Bajuware. Kein Einzug, kein Jancker, kein Maibock. Stattdessen: Berliner Tristesse, grauer Himmel und nüchternes Finanzen-Verhandeln bei den Koalitionsgesprächen von Union und SPD. Und weil die an diesem Mittwoch in der bayerischen Landesvertretung stattfinden, ist Söder quasi doppelt unabkömmlich: als CSU-Chef einerseits – und als Hausherr, ganz wie einst im Hofbräuhaus.
Via Instagram lässt er wissen: "Kann heute leider nicht beim Maibock-Anstich dabei sein – muss in Berlin weiter für die Zukunft Deutschlands arbeiten. Wünsche allen einen tollen Abend und meinem Freund Albert #Füracker viel Erfolg beim Anstich." Na dann: Prost!