Unter Leitung des BLKA: Großes Pädophilen-Netzwerk ausgehoben – 79 Festnahmen

Unter Leitung des Bayerischen Kriminalamtes konnten in einer internationalen Ermittlungsaktion knapp 1400 Tatverdächtige identifiziert werden. Sie sollen Kinderpornos auf der Darknet-Plattform "Kidflix" angesehen haben.
AZ/dpa |
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Guido Limmer, Vizepräsident des Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA), Joachim Herrmann (CSU), Innenminister von Bayern, Georg Eisenreich (CSU), Justizminister von Bayern, und Thomas Goger, stellvertretender Leiter der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB - von links) bei der Pressekonferenz in München.
Guido Limmer, Vizepräsident des Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA), Joachim Herrmann (CSU), Innenminister von Bayern, Georg Eisenreich (CSU), Justizminister von Bayern, und Thomas Goger, stellvertretender Leiter der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB - von links) bei der Pressekonferenz in München. © Sven Hoppe/dpa

Den Haag/München - Ermittler aus mehr als 30 Ländern haben nach Angaben von Europol ein riesiges Pädophilen-Netzwerk mit fast zwei Millionen Nutzern weltweit ausgehoben und 79 Menschen festgenommen. Unter Leitung des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) sei die Plattform "Kidflix" vom Netz genommen worden, teilte Europol mit.

"Kinderporno-Netflix": Mehr als 91.000 Videos

Im Zuge dessen wurde eine Vielzahl von elektronischen Datenträgern, Mobiltelefonen und PCs sichergestellt. Doch die Ermittlungen dauern an: Noch konnten die Betreiber der Plattform nicht identifiziert werden. 

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Bereits seit Anfang 2022 beschäftigen sich die bayerischen Ermittler mit der Darknet-Plattform "Kidflix" – ein Netflix für Kinderpornografie. Wie sein Namensvorbild konzentriert sich die Seite auf das Streamen von Videodateien. Zu sehen: der teilweise schwere sexuelle Missbrauch von Kindern. Und das auch noch zuhauf: Mehr als 91.000 Videos in hoher Bildqualität mit einer Gesamtlaufzeit von 6288 Stunden standen den weltweiten Nutzern zur Verfügung, wie die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg und das Bayerische LKA mitteilen.

Polizei reagierte sofort bei Familienfällen

Von April 2022 bis jetzt waren schätzungsweise etwa 1,8 Millionen Nutzer angemeldet. Sie bezahlten mittels Kryptowährung – und machten sich so die Anonymität der digitalen Bezahltechnik zunutze. Trotz der Verschleierung der Spuren ist es gelungen, weltweit knapp 1400 Tatverdächtige ausfindig zu machen, teilen die Behörden mit. 103 Tatverdächtige in Deutschland, zwölf mit Wohnsitz in Bayern.

Europol hat ein großes Pädophilen-Netzwerk ausgehoben. (Archivbild)
Europol hat ein großes Pädophilen-Netzwerk ausgehoben. (Archivbild) © Jerry Lampen/anp/dpa

103 Tatverdächtige in Deutschland, zwölf mit Wohnsitz in Bayern

 Schon während der Ermittlungen mischten sich laut der Behörden die Polizei und Justiz ein, um die Kinder zu schützen. Etwa in jenen Fällen, in denen die Kinder bei den Tatverdächtigen wohnen, wie bei Missbräuchen in Familien üblich. So geschehen in Mittelfranken Mitte Januar: Als ein 30-jähriger Mann Kinderpornos auf "Kidflix" angesehen haben soll, wurden die zwei minderjährigen Kinder im Haushalt umgehend dem Jugendamt übergeben.

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