Razzia wegen Kinderpornografie in und um München: Polizei ermittelt gegen 15 Männer
München – Im Kampf gegen Kinderpornografie haben Fahnder des Kommissariats K17 die Wohnungen von 15 verdächtigen Männern in München und dem Landkreis durchsucht. Die Verdächtigen sind zwischen 18 und 83 Jahren. Sie sollen laut Polizei Kinderpornografie nicht nur besessen, sondern teilweise auch verbreitet haben.
Razzia wegen Kinderpornografie: Umfangreiche Durchsuchungen
An der Kinderporno-Razzia am Mittwoch waren laut Präsidium 45 Beamte des K17 und etliche Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft München I und des bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg eingerichteten Zentrums zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch im Internet (ZKI) beteiligt.

15 Wohnungen in München und dem Umland
Sie durchsuchten mit richterlichem Beschluss 15 Wohnungen, elf davon im Münchner Stadtgebiet, sowie vier im Landkreis München, in Unterschleißheim, Ottobrunn, Putzbrunn und Aschheim. Bei der Durchsuchung wurden Handys, Computer und Speichermedien sichergestellt, sagte Sabine Lainer, Chefin des K17. Es gebe keine Hinweise, dass einer der Verdächtigen selbst ein Kind missbraucht habe.

Geldstrafen bis hin zu Gefängnis
Doch bereits für den Besitz oder die Weitergabe von Kinderpornografie drohen bei einer Verurteilung hohe Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen, wie Ermittler Marcus Liebrandt berichtete. Bei zwei der Verdächtigen handelt es sich um Männer, die bereits früher wegen des Besitzes von Kinderpornografie aufgefallen waren. Insgesamt wurden drei Personen erkennungsdienstlich behandelt.
Derzeit werden aktuell in 500 Fällen wegen Kinderpornografie ermittelt. Seit der Gründung des Kommissariats vor drei Jahren sind es bereits 3000 Strafverfahren.
Gute Kooperation mit den Vereinigten Staaten
Besonders hilfreich für die Münchner Fahnder sind dabei die Hinweise aus den USA vom National Center for Missing & Exploited Children, kurz "Ncmec", einer gemeinnützigen Organisation, die sich für den Schutz von Kindern weltweit einsetzt. Ncmec arbeitet eng mit großen Anbietern von Online-Kommunikationsdiensten wie Snapchat, Instagram oder Facebook zusammenarbeitet. Informationen gehen vom FBI direkt ans BKA und die Polizei.

Alle Verdächtigen wieder in Freiheit
Alle Verdächtigen habe man zunächst wieder entlassen, wie es weiter hieß. Die Fälle stehen demnach in keinem Zusammenhang zueinander. Die Auswertung der Daten dauert noch an. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Laut Polizei finden solche Durchsuchungen, auch "Action Days" genannt, etwa viermal im Jahr statt, um Fälle ohne akute Missbrauchsgefahr für Kinder abzuarbeiten.
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