Straubing: Schwangere im eigenen Haus überfallen – Mutter und Kind tot

Ein Mann dringt in Niederbayern in ihr Haus ein und greift die 45-Jährige an. Das Ungeborene ist sofort tot, die Frau stirbt in der Klinik. Die Polizei fahndet nun nach dem Ex-Geliebten - noch ist er nicht gefasst.
Rosemarie Vielreicher, Melanie Haimerl |
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Die Polizei fahndet nach Franz-Xaver H.(kleines Bild links). Er steht unter dringendem Tatverdacht, seine ehemalige Geliebte (kleines Bild rechts) getötet zu haben. Das Einfamilienhaus ist am Tag danach abgesperrt.
Melanie Haimerl; Facebook; Polizei Die Polizei fahndet nach Franz-Xaver H.(kleines Bild links). Er steht unter dringendem Tatverdacht, seine ehemalige Geliebte (kleines Bild rechts) getötet zu haben. Das Einfamilienhaus ist am Tag danach abgesperrt.

Kirchroth - Noch Anfang Juli hat sie über eine lokale Facebook-Gruppe ein gebrauchtes Mobile aus Holz gesucht. Eins für den Boden, mit bunten Ringen dran und kleinen Stofffiguren. Für ihr ungeborenes Baby. Jetzt ist die 45 Jahre alte Frau, bei der es sich laut AZ-Informationen um Beate K. handelt, tot.

Die hochschwangere Frau aus Oberzeitldorn (Kreis Straubing-Bogen) ist am Mittwoch von dem Eindringling in ihrem Einfamilienhaus, das gerade renoviert wird, angegriffen worden. Mitten am Nachmittag und mit einem „gefährlichen Gegenstand“, so die Polizei. Ein Messer ist sichergestellt worden. Ermittler: „Sie hatten vor Monaten eine Liebesbeziehung“ Der Angreifer kann nach der Tat flüchten.

Lesen Sie hier: Haus in Lindau - Polizei findet totes Mädchen (9)

Am Donnerstagabend veröffentlichte die Polizei dann ein Foto des Verdächtigen. Die Ermittler fahnden nach Franz-Xaver H., 39 Jahre alt.

Doch noch ist er nicht gefasst. "Es wird mit Hochdruck nach dem Tatverdächtigen gesucht", sagte ein Polizeisprecher am frühen Freitagmorgen. Nähere Auskünfte, etwa ob es neue Spuren gibt, wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen.

Die Polizei fahndet nach dem 39-jährigen Franz-Xaver H. Foto: Polizei Niederbayern

Der Gesuchte ist für das Opfer kein Unbekannter. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich um den Ex-Geliebten der Getöteten: „Es gab eine persönliche Beziehung zwischen Täter und Opfer. Sie hatten vor Monaten eine Liebesbeziehung.“ Der Geliebte soll die Trennung dann aber nicht verkraftet haben. Das Opfer ist eigentlich verheiratet. Ihr Ehemann ist es auch, der Beate K. blutüberströmt im Haus findet und sofort den Notarzt alarmiert. Doch für die werdende Mutter und das ungeborene Kind kommt jede Hilfe zu spät. Der Fötus ist sofort nach dem Angriff tot. Die 45-Jährige stirbt wenig später im Krankenhaus an ihren schweren Stich- und Schnittverletzungen.

Franz-Xaver H. steht nun unter Verdacht, die Frau umgebracht zu haben. Ist er vielleicht der Vater des Kindes? Oder war er auf das Familienglück der Ex eifersüchtig? Noch ist das Motiv unklar. Auch, wo er sich derzeit aufhält.

Lesen Sie hier: Messerstecher mit Krückstock auf der Flucht

Die Leiche wurde am Donnerstag obduziert. Die Ergebnisse werden am Freitag bekanntgegeben, hieß es von den Ermittlern.

Das kleine Dorf Oberzeitldorn ist schockiert, mehrere Anwohner berichten der AZ aber auch, die Frau selten gesehen und kaum gekannt zu haben. Sie soll nicht integriert gewesen sein, habe sich nicht in einem Verein engagiert. Beate K. scheint aber eine Tierliebhaberin gewesen zu sein: Bei Facebook teilte die Frau bis einen Tag vor ihrem Tod zig Beiträge über Tierschutz, vor allem von Hunden. Auch Fotos von ihren eigenen Tieren postete sie – die Vierbeiner durften sogar bei ihr im Bett schlafen.

„So etwas hätte ich in Oberzeitldorn nicht für möglich gehalten“

„Ich hätte so etwas in Oberzeitldorn nicht für möglich gehalten“, sagt ein Anwohner zur AZ. Der Ort ist beschaulich, hat rund 400 Einwohner. Ob er jetzt Angst verspüre, schließlich ist der Täter geflüchtet. „Nein, ich habe keine Angst“, sagt der Mann mit fester Stimme. Aber alles besser zusperren würden er und seine Frau jetzt schon, fügt er dann doch an.


Hinweise nimmt die zuständige Kripo Straubing unter 09421/868-0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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