Stadtrat berät nach Wiesn-Aus über neue Wege

München (dpa/lby) - Nach der Absage des Oktoberfests und anderer Volksfeste will die Stadt München neue Wege gehen: Buden und möglicherweise auch kleinere Fahrgeschäfte könnten den Überlegungen zufolge dezentral an verschiedenen Orten in der Stadt aufgestellt werden. Heute will der Stadtrat in seiner Vollversammlung über die Vorschläge beraten.
Es handele sich keineswegs um einen Wiesn-Ersatz, betonte der Münchner Wirtschaftsreferent und Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) vorab. Vielmehr gehe es darum, den Sommer in der Stadt zu gestalten und zugleich den unter den Folgen der Corona-Krise leidenden Schaustellern zu helfen. Nicht zuletzt könnten die Münchner wegen der Pandemie nicht so in Urlaub fahren wie sonst. Der Infektionsschutz stehe aber ganz oben.
Mit einem gemeinsamen Antrag wollen SPD, Grüne und CSU erreichen, dass Münchner Schausteller an bestimmten Plätzen der Stadt volksfesttypische Speisen zum Mitnehmen anbieten können. Das Oktoberfest war am 21. April wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus abgesagt worden.
Ein weiteres Thema im Plenum ist der Umgang mit Versammlungen während der Corona-Pandemie, das die rot-grüne Regierungskoalition per Dringlichkeitsantrag eingebracht hat. Anlass waren Demonstrationen am Wochenende, bei denen in München und anderen Städten Tausende Menschen gegen die ihrer Meinung nach zu strikten Corona-Regelungen protestiert hatten. Viele Teilnehmer trugen keinen Mundschutz, auch Abstandsregeln wurden nicht eingehalten. Am Dienstag hatte die Staatsregierung angekündigt, mit den Kommunen ein Konzept zu erarbeiten, wie Demonstrationen künftig unter Beachtung der geltenden Regeln abgehalten werden können.