Regen lässt Hopfen und Getreide sprießen - Sorge um Pilzbefall

Regen, Regen, Regen. Gut für die Pflanzen, aber auch für schädliche Pilze. Pilzbefall macht den Bauern nach dem nassen Frühjahr deshalb dieses Jahr auf den Feldern besondere Sorgen.
von  dpa/AZ
Vor allem dem Hopfen ist das Regenwetter im Frühjahr bestens bekommen.
Vor allem dem Hopfen ist das Regenwetter im Frühjahr bestens bekommen. © dpa

München – Das feuchtnasse Wetter in den zurückliegenden Monaten hat im Freistaat die Gefahr von Pilzbefall bei Getreide gesteigert. Die Bauern hätten deshalb dieses Jahr tendenziell öfter zu Fungiziden greifen müssen als sonst, sagte Johann Graf, Ackerbaureferent beim Bayerischen Bauernverband, der Deutschen Presse-Agentur. Zugleich hätten die Landwirte wahrscheinlich weniger Insektizide gebraucht. Denn Insekten vermehren sich vor allem bei warmem Sonnenwetter; Regen macht ihnen zu schaffen und wäscht sie sogar von den Pflanzen.

Besonders der Pilz Fusarium ist gefürchtet. Er befällt die Ähren des Getreides und produziert Gift. Die Grenzwerte seien schnell erreicht. "Das Getreide kann dann nicht einmal verfüttert werden", sagte Graf. "Im schlimmsten Fall ist es Sondermüll."

Viel Regen: Die Hopfenbauern freut's

Vor allem dem Hopfen sei der viele Regen hingegen gut bekommen. "Der steht gut. Er kann das Wasser optimal umsetzten. Die Stangen oben sind schon erreicht, früher als sonst." Im Jubiläumsjahr des Reinheitsgebots für Bier könnten die Hopfenbauern somit ein sehr gutes Ergebnis einfahren. Allerdings sei es für eine belastbare Prognose zu früh - die Ernte ist erst Ende August. "Wenn es jetzt nicht mehr regnet und nur heiß ist, dann haben wir ein Problem."

Auch bei Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln sieht es gut aus. Die Ernte der Frühkartoffeln läuft in diesen Tagen an, dann folgt das Getreide. "Jetzt brauchen wir halt noch Erntewetter." Vor allem für das Getreide ist das wichtig - die Ähren müssen zum Dreschen trocken sein. Und wenn der Acker zu nass ist, können die Bauern nicht mit dem Traktor hineinfahren.

Dem Raps bekam das Wetter nicht gut

Ungünstige Folgen hatte der viele Regen beim Raps. Er hat im Frühjahr länger geblüht als sonst - und damit über eine längere Zeit mehr Schoten ausgebildet. Sie sind nun unterschiedlich reif. Die Bauern müssen die Reife der unteren Schoten abwarten - verlieren aber dafür die oberen Schoten, die bereits aufplatzen.

In der nächsten Woche werden sich der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Walter Heidl, und Landschaftsminister Helmut Brunner (CSU) bei einer gemeinsamen Erntefahrt zu Bauernhöfen im Landkreis Fürstenfeldbruck über die Lage auf den Feldern und die Probleme der Landwirte informieren.

Wie wird das Wetter in der kommenden Woche? Hier gibt's die Antwort

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