Ralf Müller über die CSU-Klausurtagung: Worthülsen und Geplänkel

Der AZ-Landtags-Korrespondent Ralf Müller über die Winterklausur in Kloster Seeon.
Zu Recht wirft die Union der SPD und den Grünen gelegentliche ideologische Rückfälle vor. Die CSU selbst ist nicht gefeit davor, mit verstaubten Parolen à la „geistig-moralische Wende“ Worthülsen zu verbreiten, die niemandem etwas bringen. Mit Parolen wie „konservative Revolution“ will Alexander Dobrindt wohl beweisen, dass er auch Tiefgang kann.
Politiker sollen Probleme lösen
Doch eine Ideologisierung der Politik ist alles andere als modern – noch dazu, wenn sie die 68er und den Sozialismus aus der Mottenkiste holt. Die Menschen wollen, dass man ihre Probleme löst und von aufgesetztem Geschwurbel verschont.
Albern ist auch die Aufregung um Positionierungen, welche die CSU in Seeon vornimmt. Ein Politiker, der einen divergierenden Standpunkt eines Wettbewerbers nicht erträgt, sollte sich einen neuen Beruf suchen. Es ist das gute Recht jeder Partei, deutlich zu sagen, was sie will. Was in ein paar Wochen davon übrig bleibt, ist eine andere Sache. Wie man an den offensichtlich gut verlaufenden Vorgesprächen in Berlin sieht, setzen sich die Profis über solche Geplänkel durchaus hinweg.