Petition abgewiesen: "Exen" in Bayern bleiben

Mit einer Petition forderten Schülerinnen und Schüler die Abschaffung von unangekündigten Tests an bayerischen Schulen. Nun hat der zuständige Landtagsausschuss entschieden.
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Von vielen Schülerinnen und Schülern gefürchtet: Extemporalien (Exen) (Symbolbild).
Von vielen Schülerinnen und Schülern gefürchtet: Extemporalien (Exen) (Symbolbild). © Armin Weigel/dpa
München

Die bei Generationen von Schülerinnen und Schülern verhassten "Exen" bleiben: Unangekündigte Tests und Abfragen an Schulen in Bayern sollen nicht grundsätzlich verboten werden. CSU, Freie Wähler und AfD lehnten eine Petition zur Abschaffung der sogenannten Exen, die von mehr als 60.000 Menschen unterstützt worden war, nun im Bildungsausschuss des Landtags ab. Schulen beziehungsweise Lehrkräfte sollen weiterhin selbst entscheiden können, ob sie "Exen" als Prüfungsmittel einsetzen wollen. SPD und Grüne hatten die Forderung der Schülerinnen und Schüler unterstützt.

"Wir sind fassungslos, dass unsere Petition jetzt einfach so abgelehnt und als erledigt abgestempelt wurde", sagte die 17-jährige Schülerin Amelie N., die Initiatorin der Petition. "Für uns ist hier gar nichts erledigt - nicht, solange Kinder mit Bauchschmerzen weiterhin zur Schule gehen, nicht, solange meine Mitschüler*innen nachts nicht schlafen können, weil sie Angst vor dem nächsten Schultag haben." 

Diskussion soll weitergehen

Ute Eiling-Hütig (CSU), Vorsitzende des Bildungsausschusses, plädierte dafür, im Gespräch zu bleiben. Wie auch ein Vertreter des Kultusministeriums schlug sie vor, eine "ergebnisoffene" Diskussion zu führen. "Die Stärke unseres Bildungssystems liegt in der Balance der Aufgaben und Leistungserhebungen, nicht in der Abschaffung bewährter Instrumente", sagte die CSU-Politikerin. Die Petition greife zu kurz. 

Konrad Baur (CSU) nannte die "Exen" "pädagogisch sinnvoll". Man wolle die pädagogische Eigenverantwortung der Lehrerinnen und Lehrer nicht beschneiden. Nicole Bäumler (SPD) hingegen verwies darauf, dass es in keinem anderen Bundesland vergleichbare Prüfungsmethoden gebe und forderte stattdessen, mehr auf Kooperation zu setzen.

Petition mit mehr als 60.000 Unterschriften

Amelie N. reagierte am Ende enttäuscht. "Heute war wieder ein Tag, der gezeigt hat, dass anscheinend die Veränderungsbereitschaft nicht da ist", sagte sie, kündigte aber an: "Wir werden weiterhin laut bleiben."

Anfang April hatten Schülerinnen und Schüler der Vorsitzenden des Bildungsausschusses persönlich die Petition zur Abschaffung der "Exen" überreicht. Zuletzt hatte die Petition mehr als 60.000 Unterschriften. Die Initiative war unter anderem vom Forum Bildungspolitik in Bayern, der Gewerkschaft GEW und dem Bayerischen Elternverband unterstützt worden.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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