Nächster Tiefschlag für Kloses energielose Nürnberger

Der 1. FC Nürnberg kann gegen Hertha BSC nicht nachlegen. Statt des zweiten Saisonsieges gibt es für Coach Klose beim 0:3 gleich wieder ein heftiges Frust-Erlebnis.
von  Klaus Bergmann, dpa
Miroslav Klose findet mit dem 1. FC Nürnberg nicht in die Erfolgsspur.
Miroslav Klose findet mit dem 1. FC Nürnberg nicht in die Erfolgsspur. © Daniel Karmann/dpa

Nach dem schnellen nächsten Rückschlag gab es für die Fußball-Profis des 1. FC Nürnberg beim schweren Gang in die Fankurve keine Aufmunterung mehr. Das Team von Trainer Miroslav Klose verpasste das Ziel, eine Woche nach dem lautstark gefeierten ersten Saisonsieg im Heimspiel gegen Hertha BSC nachzulegen, beim 0:3 (0:2) in unerwartet krasser Form. 

Der zweite Saisonsieg mit der Hertha entspannte für den früheren Fürth-Coach Stefan Leitl die Situation. Für Trainerkollege Klose gab es dagegen den nächsten Frust. Vier Punkte aus sieben Partien sind viel zu wenig. 

"Wir waren nicht gierig genug auf Tore", sagte Klose, der mahnte: "Wir müssen schauen, dass wir schleunigst zielstrebiger aufs gegnerische Tor kommen." So, wie der Gegner es vormachte: Marten Winkler (2. Minute), Michael Cuisance (42.) und Dawid Kownacki (84.) trafen vor 38.923 Zuschauern für die hinten kompakte und vorn sehr effektive Hertha. 

"Wenig Energie auf dem Platz"

"Wir wollten die Euphorie mitnehmen. Aber wir hatten wenig Energie auf dem Platz", sagte Torwart Jan Reichert. Er sprach von einer "verdienten Niederlage" und befand: "Wir haben einiges vermissen lassen." 

Klose oder Leitl - wer würde im Max-Morlock-Stadion jubeln? Es war der Hertha-Coach, der sich erstmals nach 99 Sekunden freuen konnte. Eine Flanke von Kapitän Fabian Reese köpfte Winkler ein. "Das ist nach zwei Minuten ein herber Schlag", stöhnte Reichert: "Trotzdem kann man zurückkommen."

Das gelang aber nicht. Der "Club" hatte mehr Ballbesitz, der weitgehend verpuffte. Und er hatte Pech, dass nach einem Abschluss von Verteidiger Tim Drexler ein Handspiel von Herthas Winkler im Strafraum ungeahndet blieb (15.). 

Nürnbergs Stabilisator Markhiev verletzt raus

Zu allem Überfluss verloren die Gastgeber auch noch ihren neuen Mittelfeld-Stabilisator Adam Markhiev, der sich bei einem Zweikampf am Fuß verletzte (37.). "Das hat uns ein bisschen den Stecker gezogen, denn er ist unser Spielmacher auf der Sechser-Position", sagte Klose. Eine Diagnose über die Schwere der Blessur konnte er kurz nach dem Spiel noch nicht liefern. 

Die Hertha zeigte sich ein zweites Mal effektiv, als Cuisance nach einem gehaltenen Schuss von Jon Dagur Thorsteinsson im Nachsetzen erfolgreich war. "Man hat gemerkt, dass Hertha es mehr wollte", befand Drexler.  

Nach der Pause rannte Kloses Elf an. Aber nicht mit der Wucht und der Überzeugung, die den "Club" noch beim 2:1 gegen den VfL Bochum ausgezeichnet hatte. Glasklare Chancen fehlten. Klose wechselte Adrian Grimaldi ein, der als Joker aber auch nicht stach. Das tat auf der Gegenseite Herthas Angreifer Kownacki.

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