Tierfreunde aufgepasst: Ein Katzentempel für Landshut?
Landshut - In der Mittagspause einen gesunden Happen essen gehen und in der Wartezeit eine Katze streicheln: Das könnte vielleicht bald in Landshut Wirklichkeit werden, zumindest wenn es nach Kathrin Karl und Thomas Leidner geht.
Franchise-Unternehmen "Katzentempel GmbH" hat schon Restaurant in München
Sie sind die Gründer des Franchise-Unternehmens "Katzentempel GmbH" und Inhaber des gleichnamigen Restaurants in München, von dem es fünf weitere Standorte deutschlandweit gibt. Nun wollen sie expandieren und suchen nach Franchise-Partnern, unter anderem auch in Landshut.
"Wir versuchen, das Beste aus der Corona-Zeit zu holen und investieren gerade in die Expansion", sagt Kathrin Karl. Deshalb suchen sie und ihr Geschäftspartner Thomas Leidner nach einem Franchise-Partner, der mit ihnen in Landshut einen Katzentempel eröffnen will.

Warum kam Landshut in Frage? "Landshut ist für uns ein attraktives Städtchen", sagt Kathrin Karl. "Es sind Studenten da, die Stadt hat eine schöne Größe, sie ist gemütlich und charmant, da würden wir ganz gut hinpassen." Neben dem Großraum Landshut stehen aber noch weitere Städte auf der Liste. "Wir sehen in jeder Stadt, die mehr als 100.000 Einwohner hat, Potenzial."
Planung eines Katzentempels in Landshut steht noch am Anfang
Die Planungen stehen also noch ganz am Anfang. Der erste Schritt ist, einen Franchise-Partner zu finden. "Mit ihm suchen wir dann zusammen die Immobilie und leiten alles Weitere in die Wege."
In Sachen Immobilie halten Karl und Leidner bereits die Augen offen. Die beiden hätten auch schon ein paar Kontaktanfragen von Landshuter Interessenten bekommen, sind aber noch nicht in konkreteren Gesprächen. Ein Termin für die Eröffnung ist im Moment noch schwer abschätzbar und hängt auch von Corona ab. Frühestens Ende 2021 bis Anfang/Mitte 2022 könnte es einen Katzentempel auch in Landshut geben.

Ist es nicht ein Wagnis, in der aktuellen Zeit, in der die Gastrobranche schwer zu kämpfen hat, zu expandieren? Kathrin Karl sagt: "Wir sehen für uns eine große Chance, wenn sich alles wieder normalisiert hat." Was Immobilien betrifft, seien sie gerade in einer guten Verhandlungsposition.
"Deswegen suchen wir auch jetzt und nicht später, weil in einem halben, dreiviertel Jahr kann die Situation auch wieder anders sein." Die Katzentempel seien gut aufgestellt, aber die Hilfen seien noch nicht an allen Standorten angekommen. Dennoch seien alle Restaurants gut durch die Krise bekommen. "Aber wir sind schon erleichtert, wenn wir wieder in unseren Normalbetrieb einsteigen können." Komplett geschossen sind die Katzentempel im Lockdown nicht, an manchen Standorten gibt es To-go-Angebote.
Katzen vermissen Streicheleinheiten der Gäste
Und was machen die Tempelkatzen aktuell? Sie sind teilweise noch im Restaurant, das ihr Zuhause ist, und werden von den Mitarbeitern versorgt. Teilweise sind sie aber auch bei den Inhabern zu Hause. "Sie sind gut versorgt", sagt Karl. "Aber ihnen ist schon ganz schön langweilig." Man merke, dass sie die Streicheleinheiten der Gäste vermissen. Zwischen sechs und acht Katzen gibt es pro Standort. Sie waren zuvor bei Tierschutzorganisationen oder in Tierheimen untergebracht. Für jede Katze kann auch eine Patenschaft übernommen werden. Aus den Einnahmen werden unter anderem die Tierarztkosten finanziert.
Alle Speisen im Katzentempel sind vegan
Das Restaurant finanziere sich über hochwertige Gastronomie, wie Kathrin Karl sagt. Alle Speisen sind vegan, was aber nicht explizit betont werde. "Manche haben immer noch Vorurteile. Wenn sie hören, das ist vegan, schmeckt es ihnen per se nicht, obwohl sie es noch gar nicht probiert haben." Die Gründer sind selbst vegan, aber nicht dogmatisch. "Für uns ist es konsequent, dass wir nicht eine Katze streicheln und dabei ein Schwein essen, denn eine Katze und ein Schwein haben bei uns den gleichen Stellenwert. Das wäre für uns nicht vertretbar."

Angefangen hat alles, als Thomas Leidner, damals noch Banker, kurz vorm Burnout stand. Er wollte etwas mit Tieren machen und war im Katzencafé in Wien, dem ersten in Europa, und kam auf die Idee, das in Deutschland zu machen. 2013 eröffnete er den Katzentempel in München, ein Jahr später stieg Kathrin Karl mit ein, ebenfalls als Quereinsteigerin, sie ist promovierte Biochemikerin. Zusammen bauten die beiden das Franchise-Unternehmen auf. Seitdem sind immer mehr Katzentempel (Rosenheim, Regensburg, Nürnberg, Hamburg, Leipzig) hinzugekommen. Vielleicht gibt es bald auch einen in Landshut.