Ehrenamtliche Helfer in Landshut gesucht: SOS für Hund und Katz
Landshut - Ein neues Rettungsfahrzeug steht schon bereit; jetzt fehlen nur noch ehrenamtliche Helfer, die die Tierrettung Niederbayern beim Aufbau des Bereitschaftsdienstes im Landkreis Landshut unterstützen. Nach ihnen sucht der Verein aktuell.
Tierrettung: Zehn Ehrenamtliche sind für Landkreis Landshut notwendig
Es würden sich zwar viele Interessierte melden, aber nur wenige dabei bleiben, sagt Dienststellenleiter Ulrich Scheiderer. Zehn Ehrenamtliche wären notwendig für den gesamten Landkreis Landshut. In den drei Landkreisen Straubing, Deggendorf und Dingolfing-Landau, in denen die Tierretter aktiv sind, gibt es etwa 16 Helfer. Die Voraussetzungen, ein Tierretter zu werden, sind überschaubar: Man sollte über 18 Jahre alt sein, mindestens einen Führerschein der Klasse B haben und natürlich tierlieb sein. Medizinisches Vorwissen ist kein Muss. Außerdem sollte man ein polizeiliches Führungszeugnis ohne Einträge vorweisen können.
Die Helfer erwartet zunächst eine Ausbildung zum Tierunfallsanitäter. Diese läuft aktuell wegen Corona über ein Onlineportal. Hinzu kommen praktische Einsatzstunden. Ohne diese Ausbildung gehe es nicht, "weil man mit Erkrankungen und Medikamenten zu tun hat", sagt Scheiderer. Diese Grundausbildung dauert zwischen drei und sechs Monaten. Die Ausbildungskosten trägt der Verein. "Die Ehrenamtlichen müssen praktisch nur die Zeit mitbringen." Daneben gibt es noch die höhere Ausbildung zum Paramedic. Die Ausbildung dauert eineinhalb bis zwei Jahre, ist aber freiwillig.
"Es ist wie im Humanbereich: Es gibt nichts, was es nicht gibt"
Damit sind die Helfer gewappnet für die Fälle, die ganz vielfältig sein können: Sie reichen von Grunderkrankungen von Haustieren, Wildtierunfällen mit artengeschützten Tieren bis hin zu Verkehrsunfällen mit Katzen, Hunden oder Pferden. Scheiderer: "Es ist wie im Humanbereich: Es gibt nichts, was es nicht gibt." So hatte die Tierrettung Niederbayern kurz nach Weihnachten in Deggendorf mit einem Fall zu tun, bei dem ein Fußgänger auf einen Hund mit einem Messer eingestochen hat. Die Tierretter konnten den schwer verletzten Hund retten. Was selten vorkommt und auf freiwilliger Basis beruht, sind Auslandseinsätze.

Mitunter kann es auch vorkommen, dass bei Einsätzen am Abend oder am Wochenende, wenn meist nur noch der Tierarzt da ist, aber keine Sprechstundenhilfe, die Tierretter bei einer OP assistieren. "Wenn man ein verunfalltes oder krankes Tier hat mit Herzstillstand, und man reanimiert es wieder, ist es ein befriedigendes Gefühl", beschreibt der Dienststellenleiter die schönen Seiten des Ehrenamts. "Wenn genug Leute da sind, kann das auch in einem vernünftigen Rahmen ablaufen, denn Freizeit und Erholung braucht jeder." Für den Landkreis Landshut ist erstmal ein Notbetrieb angedacht. Der Bereitschaftsdienst geht unter Woche von 20 bis 1 Uhr und am Wochenende 24 Stunden.
Kosten für einen Einsatz der Tierrettung
Wer kommt für die Einsatzkosten auf? Bei Wild- und Fundtieren, die der Jäger freigibt zum Retten und Verarzten, trägt der Verein die Kosten. Bei einem Haustier kommt der Besitzer für die Kosten auf. Diese können ganz unterschiedlich ausfallen. Es komme laut Scheiderer auf die gefahrenen Kilometer an, welche Medikamente verabreicht werden müssen, ob es ein normaler Kranken-, ein Intensiv- oder Sondertransport (bei einem Pferd) ist, wohin das Tier gefahren wird (zum Tierarzt in der Nähe oder in die Medizinische Kleintierklinik in München). Scheiderer: "Das fängt bei 80 Euro an und hört bei 450 Euro auf."
Wer sich engagieren möchte, kann sich per E-Mail an dienstgruppenleiter.dgf-la@tierrettung-niederbayern.de melden. Weitere Infos unter www.tierrettung-niederbayern.de.