Kaniber: Fleischkonsum darf nicht zur sozialen Frage werden
München/Düsseldorf (dpa/lby) - In der Debatte um faire Preise für Fleisch warnt Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber vor einer Mehrbelastung für Kunden - will aber offen über eine sogenannte Tierwohlabgabe diskutieren. Diese hätte die Wirkung einer Steuererhöhung, teilte die CSU-Politikerin am Freitag in München mit. "Deshalb muss sie jetzt politisch diskutiert werden, damit Fleischkonsum nicht zur sozialen Frage wird."
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatte sich zuvor mit Branchen- und Verbandsvertretern in Düsseldorf getroffen. Im Anschluss drang sie unter anderem auf grundlegende Veränderungen im Fleischmarkt, um den ständigen Preiskampf und problematische Bedingungen zu unterbinden. Über eine mögliche Tierwohlabgabe als Preisaufschlag für die Verbraucher wolle sie mit den Partei- und Fraktionsspitzen im Bundestag sprechen, kündigte Klöckner an.
"Ich bin der festen Überzeugung, Fleisch darf weder als Luxusgut, noch als Ramschware über die Ladentheke gehen", sagte Kaniber. Bei einer Tierwohlabgabe müsse auch transparent und konkret geklärt werden, wie diese zu mehr Tierwohl führe. Schon jetzt setze Bayern so viel Geld für das Tierwohl ein wie kein anderes Land - jährlich mehr als 60 Millionen Euro für die Förderung von Investitionen in Tierwohlställe. "Wir bauen jeden Tag einen tierwohlgerechten Stall."
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