Juso-Chef Kühnert kritisiert "politisches Gaffertum"
Abensberg (dpa/lby) - Juso-Chef Kevin Kühnert kritisiert ein "politisches Gaffertum" in Bezug auf die ostdeutschen Bundesländer. "Wir betrachten die Entwicklung im Osten wie einen Autounfall, wo alle vorbeifahren und traurig sind, was da passiert ist", sagte er am Montag bei seinem Auftritt auf dem Gillamoos-Volksfest im niederbayerischen Abensberg. "Lasst uns mit diesem politischen Gaffertum aufhören." Man dürfe nicht nur über die Menschen in Sachsen und Brandenburg reden, wo die rechtspopulistische AfD bei den Landtagswahlen am Sonntag jeweils zweitstärkste Kraft wurde. Man müsse mit ihnen sprechen.
Der Chef der SPD-Jugendorganisation forderte die demokratischen Parteien zu mehr Präsenz im Osten auf. "In Sachsen hat sich aus vielen Regionen die sichtbare Demokratie zurückgezogen", sagte er. "Es gibt Ecken in Sachsen, da muss man sich ins Auto setzen und zwei Stunden fahren, um zu dem nächsten Büro einer demokratischen Partei zu kommen." Das müsse sich ändern.
Die SPD hatte am Sonntag in Sachsen mit nur 7,7 Prozent das bundesweit schlechteste Landtagswahlergebnis ihrer Geschichte eingefahren. In Brandenburg kamen die Sozialdemokraten von Dietmar Woidke auf 26,2 Prozent der Stimmen - die AfD auf 23,5 Prozent. In Sachsen kamen die Rechtspopulisten sogar auf 27,5 Prozent.
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