Interview

Hausärzte-Chef Markus Beier im AZ-Interview: "Impfen auch daheim"

"Vordringlich ist für uns, dass wir unsere Patienten schnellstmöglich impfen können", sagt Markus Beier, der Chef der bayerischen Hausärzte.
Interview: rm |
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Impfungen zu Hause? Markus Beier, Chef der bayerischen Hausärzte, hält das für eine gute Idee. (Symbolbild)
Impfungen zu Hause? Markus Beier, Chef der bayerischen Hausärzte, hält das für eine gute Idee. (Symbolbild) © Friso Gentsch/dpa

Erlangen - AZ-Interview: Der 50-jährige Arzt Markus Beier ist Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbands (BHÄV). Er arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Erlangen.

Der 50-jährige Arzt Markus Beier ist Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbands (BHÄV). Er arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Erlangen.
Der 50-jährige Arzt Markus Beier ist Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbands (BHÄV). Er arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Erlangen. © BHÄV

AZ: Herr Dr. Beier, mit dem Impfstoffnachschub hat es in Deutschland bisher nicht so geklappt. Wie zuversichtlich sind Sie, dass Sie tatsächlich schon an Ostern erste Patienten immunisieren können?
MARKUS BEIER: Wenn die Vorhersagen der Impfstofflieferungen eintreffen, werden wir ab der ersten Aprilwoche in den Praxen schon was zu impfen haben.

Hausärzte-Chef Markus Beier würde bei Hausbesuchen impfen

Landkreispräsident Bernreiter hat ausgerechnet, dass pro Praxis zunächst fünf bis sechs Dosen zur Verfügung stehen. Lohnt es sich, damit überhaupt erst anzufangen?
Das lohnt sich schon, weil wir einige Pflegebedürftige und Hauspatienten aus der Priorisierungsgruppe eins immer noch nicht geimpft haben. Das haben die Impfzentren teilweise noch nicht geschafft. Für diese Menschen wäre es schon ein Segen, geimpft zu werden, auch wenn es nur wenige Dosen sind.

Sie würden auch Hausbesuche zum Impfen machen?
Ja.

Die Priorisierung soll für das Impfen in Praxen aufgeweicht werden. Gibt es dann nur noch Empfehlungen?
So sind die Beschlüsse der Gesundheitsministerkonferenz, die die Ministerpräsidenten noch bestätigen müssen. Wir werden versuchen, uns dann an diese Impf-Empfehlung zu halten. Je nach Lage in der Praxis und ob wir schwer erkrankte Menschen vorfinden, können wir im Sinne der Patienten auch einmal davon abweichen.

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"Wir erhalten pro Impfung 20 Euro"

Also keine Vorzüge zum Beispiel für Privatpatienten?
So ist es. Im Regelfall werden wir uns an die Empfehlung halten, dabei aber auch die gesundheitliche Situation unserer Patienten im Blick behalten. Die Computerprogramme, die in den Impfzentren für die Priorisierungen angewandt werden, sind ja auch nicht der Weisheit letzter Schluss, um das mal vorsichtig auszudrücken.

Was bekommen die Ärzte für eine Impfung? Sind Sie damit zufrieden?
Wir erhalten pro Impfung 20 Euro und für eine Beratung ohne Impfung zehn Euro. Das ist aus unserer Sicht absolut in Ordnung. Vordringlich ist für uns aber, dass wir unsere Patienten schnellstmöglich impfen können.

Werden alle Praxen impfen?
Aus logistischen Gründen müssen sich in der ersten Phase die Praxen bei der Kassenärztlichen Vereinigung anmelden, um korrekt planen zu können.

Die Patienten können also nicht automatisch davon ausgehen, dass ihr Hausarzt gegen Corona impft?
Die Patienten sollten warten, bis sie von ihrer Praxis angesprochen werden und nicht die Telefonleitungen blockieren.

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6 Kommentare
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  • Johann Bloch am 13.03.2021 22:45 Uhr / Bewertung:

    5 bis 6 Dosen? Hat Herr Söder im Darknet bestellt und Herr Scheuer liefert?

  • Monika1313 am 13.03.2021 20:00 Uhr / Bewertung:

    1. glaube ich nicht, dass diese paar Tröpfchen nach Priorität verimpft werden. Sorry, niemals.
    2. und warten bis man von der Praxis angesprochen wird, werden die Klopapier- und Nudelhorter ganz sicher.
    3. und an Weihnachten kommt das Christkind.
    Aber so hatten wir mal wieder was lustiges zu lesen. Weiter so!

  • loewenhund am 13.03.2021 18:46 Uhr / Bewertung:

    sicher ist doch das jeder beamte und gesundheitsminister es beser wissen wie die ärzte aber jeder landrat hat angst das er sein impfzentrum vorzeitig zumachen muss -bei uns im lkr altötting haben es der landrat und ein wichtiger impfarztarzt (leiterdes impfzentrúms)abgelehnt das die hausärzte impfen. Ein impfarzt bekommt schließlich wochentags 130 euro die std und am wochenende 160 euro und die kosten für die an-und abfahrt erden auch noch bezahlt

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