Gabriel: Auch in Bayern gibt es Standorte für Atomendlager

In der Atomendlager-Debatte hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) die bayerische Staatsregierung scharf kritisiert. Auch in Bayern gebe es geeignete Standorte für Atomendlager, sagte er.
„Die Bayern sind die, die am lautesten danach rufen, die Atomenergie zu verlängern, die aber gerne den Müll woanders hinbringen wollen“, sagte der Minister am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk. Auch in Bayern gebe es geeignete Standorte.
Gabriel widersprach der Präferenz des bayerischen Umweltministers Markus Söder (CSU) für Gorleben: „Diese Haltung von Herrn Söder hat zu diesem Ergebnis geführt, vor dem wir heute stehen. Man kann nicht Vogel-Strauß-Politik machen, den Kopf in den Sand stecken und darauf hoffen, dass sich der Atommüll in Luft auflöst.“
Durch Berichte über manipulierte Gutachten zum Atomendlager Gorleben sieht der SPD-Politiker die Glaubwürdigkeit der Politik schwer beschädigt: „Das entsetzt einen schon. Die Menschen glauben ja dem Staat nicht mehr.“ Gabriel fügte hinzu: „Gorleben ist faktisch tot.“ Verantwortlich dafür seien Union und FDP, die in Gorleben eine „Kopf-durch-die-Wand-Politik“ hätten betreiben wollen.
ddp