FDP will Ganztagsschulen für Grundschüler reformieren

Das Thema werde in Bayern stiefmütterlich behandelt - was die Fraktion daher fordert.
Ruth Schormann
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Bayerns Landtags-FDP möchte, dass aus einer bloßen Mittagsbetreuung ein echtes Ganztagsbildungsangebot für Kinder wird.
Bayerns Landtags-FDP möchte, dass aus einer bloßen Mittagsbetreuung ein echtes Ganztagsbildungsangebot für Kinder wird. © picture alliance/dpa

München - Laut INSM-Bildungsmonitor belegt Bayern beim Anteil von Grundschülern mit Ganztagsschulplätzen mit gut 19 Prozent den letzten Platz im Bundeslandvergleich.

Es braucht eine komplette Reform der Ganztagsbetreuung an Bayerns Schulen, findet die FDP-Landtagsfraktion. Unter dem Titel "Ganztagsbildung statt nur Betreuung: Jedes Kind verdient es, über den ganzen Tag optimal gefördert zu werden" hat der bildungspolitische Sprecher Matthias Fischbach am Mittwoch ein entsprechendes Positionspapier vorgestellt - und darauf hingewiesen, wie schlecht es um die Ganztagsbetreuung im Freistaat gestellt sei: "Das Thema wird wie ein Stiefkind des Kultusministers behandelt." Eine Anfrage zum Plenum hätte kürzlich gezeigt: Nur 27 von 117 Millionen Euro, die der Bund dafür zur Verfügung stellt, sind in Bayern abgerufen worden. Für Fischbach ein Symptom des komplizierten Dschungels an Fördersystemen.

FDP wollen einen "Wettbewerb der Ideen"

Die FDP möchte, dass Schule als Sozialraum begriffen wird, als Ort, an dem Kinder individuell gefördert werden statt in den "Schablonen" der jetzigen Ganztagsprogramme; etwa durch Einbindung von Vereinen vor Ort oder Musikschulen. "Mit dem Hortausbau allein ist es nicht getan, ein Durchwurschteln darf nicht die Devise sein", kritisiert Fischbach die Anstrengungen der Regierung in Sachen Quantität.

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Mit einem dreijährigen Modellversuch einer neuen Ganztagsbildung soll der Bildungserfolg solcher Maßnahmen besser messbar werden. Man setze auf einen "Wettbewerb der Ideen" statt zäher Förderprogramme. Natürlich geht es auch ums Geld: Fischbach fordert, dass der Staat die Personalkosten für diese schulischen Aufgaben übernimmt und nicht auf die Kommunen abwälzt. Außerdem müsse Personal früher angeworben werden, denn ab 2026 gilt laut Beschluss des Bundes ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder bis zur 6. Klasse. Dann werde auf Fachkräfte ein regelrechter "Run" losgehen.

Julika Sandt, familienpolitische Sprecherin, sagte, dass momentan eher eine Hausaufgabenbetreuung ohne pädagogisches Konzept stattfinde. Sie habe den Eindruck, den aktuellen Regierungsfraktionen in Bayern fehle der Blick für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen. "Das durchzieht die ganze Politik", findet sie. Eine ganzheitliche Bildung würde aber Integration und Inklusion fördern und die Chancengleichheit erhöhen.

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