"Erscheinen Sie einfach im Bikini": CSU-Politiker nach sexistischen Aussagen in der Kritik

Mit seiner "Empfehlung" zum Königinnentag hat der Traunsteiner CSU-Landtagsabgeordnete Klaus Steiner scharfe Kritik geerntet. Mittlerweile hat er sich entschuldigt.
| Ruth Schormann, Ralf Müller
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
54  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen
Ein Teil der Königinnen beim Treffen auf Herrenchiemsee.
Ein Teil der Königinnen beim Treffen auf Herrenchiemsee. © Foto: dpa

Traunstein - "Erscheinen Sie einfach im Bikini oder im String, dann wird das kühl, die meisten werden ja so ausgestattet sein" – Diese "Empfehlung" hat der 68-jährige Traunsteiner CSU-Landtagsabgeordnete Klaus Steiner im Rahmen seines Grußwortes über 250 deutschen Produktköniginnen, jungen Frauen, die für Erzeugnisse aus ihrer meist ländlichen Heimatregion werben, beim Königinnentag vorletztes Wochenende in Traunstein gegeben.

Y-Kollektiv berichtet über Steiners Kommentare

Darüber berichtete das "Y-Kollektiv" von ARD und ZDF in einem YouTube-Beitrag, in dem die Rottaler Mostkönigin Carolin Lehner (30) bei dem Wochenende begleitet wurde.

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Die jungen Frauen fanden das weniger gut: "Also sexistischer geht es eigentlich aktuell dann nicht mehr", sagte Lehner im Anschluss in dem Beitrag. "So einen Kommentar loszulassen, finde ich brutal", meint auch Apfelkönigin Raphaela Müller (22) aus dem Landkreis Erding.

Veranstalter: "Kann man sehen, wie man will"

Der Veranstalter der Rosentage, in die das Königinnentreffen eingebettet war, spielt den Spruch im "Y-Kollektiv"-Film eher herunter. "Den kann man sehen, wie man will", sagt Thomas Miller von der Werbegemeinschaft Traunstein. Und: "Wir in Bayern sehen das nicht so ernst."

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Die SPD schon: Die frauenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Simone Strohmayr teilte mit, sie sei "zutiefst angewidert von den sexistischen Aussagen" Steiners.

Anzeige für den Anbieter Twitter über den Consent-Anbieter verweigert

Markus Söder und die Chefin der Frauen-Union, Ulrike Scharf, sollten sich "deutlich von den Aussagen ihres Parteifreundes distanzieren", findet sie. SPD-Vorsitzender Florian von Brunn twitterte, die Aussagen seien "absolut inakzeptabel".

Steiner entschuldigt sich: "Meine Aussage war naiv"

Die Bemerkungen Steiners seien "absolut deplaziert" gewesen, sagte am Montag dann auch CSU-Generalsekretär Martin Huber nach einer CSU-Vorstandssitzung. Der neben ihm stehende Parteichef Markus Söder nickte zustimmend.

Klaus Steiner sitzt seit 2008 für die CSU im Bayerischen Landtag. (Archivbild)
Klaus Steiner sitzt seit 2008 für die CSU im Bayerischen Landtag. (Archivbild) © CSU

Steiner will bei der Landtagswahl 2023 nicht mehr kandidieren. Er selbst sagte zur AZ: "Meine Aussage war naiv, ich würde das nicht mehr machen." Er gibt zu, das sei "natürlich saudumm und blöd" gewesen. Auf seiner Facebook-Seite hat er bereits vor drei Tagen ein Video hochgeladen, in dem er sich für die "flapsige Bemerkung" entschuldigt.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
54 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Ladesymbol Kommentare