Deutschlandticket: Bayern will nicht mehr zahlen als bisher

Die Ampel-Koalition führte das Deutschlandticket mit provisorischer Finanzierung ein. Nun sind Bund und Länder in Zugzwang: Sie müssen schnell klären, ob und wie es 2026 weitergeht.
dpa |
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Die alte Bundesregierung wollte das Bahnfahren mit dem Deutschlandticket populärer machen, doch die langfristige Finanzierung blieb ungeklärt. (Archivbild)
Die alte Bundesregierung wollte das Bahnfahren mit dem Deutschlandticket populärer machen, doch die langfristige Finanzierung blieb ungeklärt. (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa/dpa-tmn
München

Die künftigen Mehrkosten des Deutschlandtickets sollen nach Vorstellung der bayerischen Staatsregierung komplett vom Bund übernommen werden. Es sei den Ländern insgesamt aufgrund der angespannten Haushaltslage derzeit nicht möglich, mehr als 1,5 Milliarden Euro pro Jahr für das Ticket aufzubringen, teilte das bayerische Verkehrsministerium in München auf Anfrage mit. Bayern hat derzeit den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz inne, am 27. Juni soll es in Berlin ein eintägiges Sondertreffen der Länderminister mit Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) geben. 

Gesetzentwurf in nur sechs Wochen? 

Ressortchef Christian Bernreiter (CSU) fordert eine schnelle Einigung - beziehungsweise schnelles Entgegenkommen: "Ein entsprechender Gesetzentwurf des Bundes wird von den Ländern bis Ende Juli erwartet, um das Ticket im Jahr 2026 weiterführen zu können", heißt es in einem Schreiben Bernreiters an den Bundesminister. Ein Sprecher Bernreiters betonte: Für den Freistaat Bayern stehe fest, dass der Bund den Ländern für die Fortführung des Deutschlandtickets eine verlässliche Finanzierung zusichern müsse.

Finanzierung des Deutschlandtickets von Beginn an wacklig 

Die frühere Bundesregierung hatte das vergünstigte Deutschlandticket zum 1. Mai 2023 ohne dauerhafte Finanzierung eingeführt. In den ersten beiden Jahren kosteten die in ganz Deutschland im Regionalverkehr gültigen Monatskarten 49 Euro, in diesem Jahr gab es bereits eine Preiserhöhung auf 58 Euro. Da das verbilligte Ticket für die Verkehrsunternehmen erhebliche Einnahmeausfälle mit sich bringt, schießen Bund und Länder derzeit noch je 1,5 Milliarden Euro zu, um diese Defizite auszugleichen. Die Regelung läuft jedoch Ende des Jahres aus. Sowohl Bund als auch Länder und Kommunen kämpfen nach mittlerweile dreijähriger Konjunkturflaute mit schwachen Steuereinnahmen.

Leerstelle statt Antwort

Im aktuellen Koalitionsvertrag von Union und SPD heißt es zwar, dass es das Deutschlandticket nach 2025 noch geben soll. Das Finanzierungsproblem wird aber auf der Webseite der Bundesregierung deutlich: "Wird es das Deutschlandticket auch nach 2025 noch geben?", heißt es dort. Anstelle der Antwort findet sich dort derzeit nur eine Leerstelle.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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