Lockerung der Brandmauer zur AfD: So reagiert die CSU-Spitze auf den Vorstoß

Drei ehemalige Unionspolitiker, darunter auch der einstige CSU-Hoffnungsträger zu Guttenberg, plädieren für einen Strategiewechsel im Umgang mit der AfD. Die Reaktion der Christsozialen ist eindeutig.
AZ/ dpa |
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CSU-Generalsekretär Martin Huber verteidigt die Brandmauer der Union gegen jeden Versuch, sie zu lockern. Alles andere würde die Union zerstören, warnt er. (Archivbild)
CSU-Generalsekretär Martin Huber verteidigt die Brandmauer der Union gegen jeden Versuch, sie zu lockern. Alles andere würde die Union zerstören, warnt er. (Archivbild) © Sebastian Willnow/dpa

Die CSU-Spitze lehnt jegliche Forderungen nach einer Lockerung der sogenannten Brandmauer zur AfD kategorisch ab. "Die CSU schließt jede Kooperation mit der AfD aus. Eine Zusammenarbeit mit der AfD würde Deutschland schaden und die Union zerstören", sagte Generalsekretär Martin Huber der Deutschen Presse-Agentur in München. 

Huber wies damit Rufe ehemals einflussreicher Unionspolitiker, darunter des früheren CDU-Generalsekretärs Peter Tauber und Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), nach einem Kurswechsel der Union zurück. Auch CSU-Chef Markus Söder hatte sich in der Vergangenheit immer wieder klar gegen jegliche Zusammenarbeit mit der AfD ausgesprochen.

Huber wirft AfD Landesverrat vor

"Die AfD ist eine Gefahr für unser Land: Sie sind Gegner der Nato, wollen raus aus der EU und hin zu Putin. AfD-Abgeordnete gehen in der russischen Botschaft ein und aus und reisen für Gespräche in den Kreml - das ist kein Patriotismus, das ist Landesverrat", betonte Huber. Überall, wo Christdemokraten in Europa mit Rechtsaußen zusammenarbeiteten, würden "immer die Extremen" gewinnen. "Wir werden die AfD weiter inhaltlich stellen, politisch bekämpfen und ihr mit vernünftiger Politik den Nährboden entziehen."

Ex-CDU-Generalsekretär Peter Tauber ist für einen anderen Umgang der Union mit der AfD. (Archivbild)
Ex-CDU-Generalsekretär Peter Tauber ist für einen anderen Umgang der Union mit der AfD. (Archivbild) © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Tauber: Stigmatisierung hilft nur der AfD

Im "Stern" hatten sich Tauber, zu Guttenberg und der einstige Vorsitzende der CDU-Grundwertekommission Andreas Rödder für eine Abkehr von der Brandmauer gegen die AfD stark gemacht. Tauber sagte, man dürfe "nicht jedes Thema in Abhängigkeit von der AfD debattieren". "Die derzeitige Stigmatisierung hilft der AfD nur noch", erklärte er. Nach Ansicht von Rödder kann eine Isolation der AfD nicht die Lösung sein: "Je höher man die Brandmauer gezogen hat, desto stärker ist die AfD geworden." Auch der frühere CSU-Generalsekretär zu Guttenberg befürwortete eine inhaltliche Konfrontation: "Entzauberung gelingt nicht durch Boykott", mahnte er.

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  • Bayern69 vor 4 Stunden / Bewertung:

    Die Politik der anderen Parteien widmet sich doch gefühlt nur noch dem Thema, die AfD zu begrenzen und deren Wähler zu diffamieren. Offensichtliche gesellschaftliche Probleme werden vertuscht oder verschwiegen. Wer diese anspricht ist ein Nazi. Die linken "Eliten" werden unterstützt von der linken Staatspresse (SZ etc.). In Deutschland läuft ziemlich viel verdammt schief und das seit etlichen Jahren. Themen wie Gendern dominieren und werden gleichzeitig als Nebelkerzen eingesetzt, um von den wahren Herausforderungen abzulenken.
    Irgendwie freue ich mich, dass es in unserem Land wirtschaftlich nur noch ein paar Jahre gut geht und dann die Verteilungskämpfe stark zunehmen werden. Erst dann wird die Mehrheit aufwachen und sich die Augen reiben. Dies ist der Zeitpunkt für einen Neuanfang, der zur Verdammung linker Ideologien führen wird. Damit einher wird wohl auch der Untergang linker Parteien wie der SPD und CDU/CSU gehen. Geschenkt.

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  • Der wahre tscharlie vor 9 Minuten / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bayern69

    Na dann wollen wir doch hoffen, dass es nicht soweit kommt.
    Und genau diesen "Neuanfang" strebt die AfD an. Alles zerstören incl. Demokratie und dann darauf aufbauen.
    Die sogenannte "linke Staatspresse" wird dann verboten, dann gibts nur noch die Einheitspresse der AfD a la "Schwarzer Kanal" oder so wie Putin es in seinem Land installiert hat.

    Und dass AfD-Wähler diffamiert werden, ist wohl eher der seit Jahren grassierenden Opferrolle geschuldet.
    Dass diffamieren, insbesonders von Politikern kommt eher aus den Reihen der AfDler. Siehe "Volksverräter" oder "Messermänner und andere Taugenichtse".

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  • Halunke12 vor 22 Stunden / Bewertung:

    Huber will die AfD weiter inhaltlich stellen, politisch bekämpfen und ihr mit vernünftiger Politik den Nährboden entziehen. Wann fängt die CSU damit an? Oder ist dieser Satz ein Teil des neuen Kabarett Programms der Monika Gruber?

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