Traumjob im Traumschloss: In Bayern ist eine ganz besondere Stelle frei – noch kann man sich bewerben

Der Kini hat dort einst die berühmte Venusgrotte errichten lassen. Wer bestimmte Voraussetzungen mitbringt, kann ab September dort arbeiten
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Rosemarie Vielreicher
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Die Parkanlage am Schloss Linderhof. Die Venusgrotte hatte König Ludwig II. ab 1876 im Schlosspark errichten lassen.
Die Parkanlage am Schloss Linderhof. Die Venusgrotte hatte König Ludwig II. ab 1876 im Schlosspark errichten lassen. © Sven Hoppe/dpa

Ettal – Viele wollen aktuell die Venusgrotte von Schloss Linderhof bestaunen: Die Sehenswürdigkeit, die sich einst König Ludwig II. erträumte, zieht seit der Wiedereröffnung im April viele Besucher an. Jahrelang war sie geschlossen, 60 Millionen Euro flossen in die Restaurierung.

Doch warum nur zu Besuch nach Linderhof fahren, warum nicht dort arbeiten? Die Bayerische Schlösserverwaltung hat aktuell eine Stelle ausgeschrieben. Gesucht wird für das Bauwerk in der Gemeinde Ettal eine stellvertretende Amtsleitung. Dienstbeginn: 1. September. In Vollzeit.

Auch wenn Neuschwanstein optisch Linderhof überstrahlen mag, in einer Sache kann Ersteres nicht mithalten: Linderhof ist das einzige Schloss, das zu Lebzeiten des Kinis fertiggestellt wurde. Und: Es gilt als sein Lieblingsschloss. Die ersten Ideen dazu hatte der Märchenkönig schon 1868, von einem Versailles nachempfundenen Schloss oder einem byzantinischem Palast soll er mitunter geträumt haben.

König Ludwig II. von Bayern in einer undatierten Aufnahme.
König Ludwig II. von Bayern in einer undatierten Aufnahme. © Undatierte Aufnahme (dpa)

Die Schlösserverwaltung erklärt die Historie von Linderhof aber letztlich so: „Kern der Bautätigkeiten wurde vielmehr das ehemalige Försterhäuschen seines Vaters Maximilian II., das sich damals am heutigen Schlossvorplatz befand und das der König bereits als Kronprinz bei Jagdausflügen mit seinem Vater nutzte.“ Daraus entstand nach Bau- und Umbauzeit das heutige Gebäude.

Hauptaufgabe: Geschäftsbereich Innere Verwaltung

Und da wäre nun eben ein Posten frei. Zum Zuständigkeitsbereich gehört nicht nur die Schloss- und Parkanlage Linderhof mit dem dazugehörigen Immobilienbestand, sondern auch das Königshaus am Schachen sowie der Inseln Wörth, St. Jakob und Kleine Birke im Staffelsee.

Die Aufgabe entspricht dem Vorgesetzten im Geschäftsbereich Innere Verwaltung. Er oder sie wird künftig die Verantwortung für die betriebs- und personalwirtschaftlichen sowie administrativen Obliegenheiten der Verwaltung übernehmen, heißt es in der Annonce. Insgesamt ist man für bis zu 100 Beschäftige zuständig - die Saisonkräfte eingeschlossen.

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Dazu soll der- oder diejenige den Amtsleiter „bei dessen Aufgabenwahrnehmung in der Gesamtleitung“ unterstützen. Eine Dienstwohnung mit drei bis vier Zimmern gibt es bei Bedarf auch, heißt es in Ausschreibung.

Was man mitbringen muss - die harten Fakten: „eine erfolgreich abgeschlossene Qualifikationsprüfung als Beamtin beziehungsweise Beamter für den Einstieg in die dritte Qualifikationsebene der Fachlaufbahn Verwaltung und Finanzen mit fachlichem Schwerpunkt nichttechnischer Verwaltungsdienst, Staatsfinanz oder Steuer.“ Engagiert, teamfähig, lösungsorientiert und organisationsfähig sollte die Person ebenfalls sein. Unter anderem.

Wer diese Stelle in Linderhof antreten will, sollte auch bereit sein, an Wochenenden oder an Feiertagen Dienste zu übernehmen. Und klar, auch für die Geschichte und Gebäude der Wittelsbacher sollte ein gewisses Interesse bestehen.

Bewerbungsschluss ist der 15. Juni

Was man zum Beispiel bei einem Bewerbungsgespräch erzählen könnte: Den Namen bekam das Schloss durch die damals etwa 300 Jahre alte Linde, die Ludwig II. unbedingt stehen lassen wollte. So wird es im Buch „111 Orte Ludwigs II., die man gesehen haben muss“ von Rüdiger Liedtke und Jochen Reiss beschrieben.  Der Kini habe sich dort ein Baumhaus einrichten lassen (es besteht nicht mehr): „In zwölf Metern Höhe, wo sich die Äste gabeln, zimmert man einen Freisitz mit Geländer für den König.“ Hier soll er Besucher empfangen, gelesen, geschrieben und geruht haben.

Die damals einzigartige Technik orderte der bayerische König übrigens außerhalb seines Königreichs: Das Unternehmen Gas- & Wasserleitungs-Geschäft GmbH Stuttgart übergab erst im vergangenen Jahr historische Pläne, die belegen, dass sie ab 1874 für den Kini arbeiteten. Etwa planten sie die Warmwasserheizung für den See in der Venusgrotte oder die Druckleitung für die große Fontäne im Schlosspark Linderhof.

Ein bisserl Zeit bleibt noch, sich noch tiefer auf die royale Amtsstube vorzubereiten - Bewerbungsschluss ist der 15. Juni.

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