"Sprengt bei vielen das Budget": Dieses Schloss steht in Bayern zum Verkauf
Die Gemeinde Schonungen im Kreis Schweinfurt ist schon seit Längerem auf der Suche nach einem neuen Eigentümer für das Schloss Mainberg, das unter anderem das Geburtshaus von Kunstsammler und Playboy Gunter Sachs ist – gefunden hat sich bisher kein Käufer.
Am Donnerstag waren die ersten Besichtigungstermine – Bürgermeister Stefan Rottmann (SPD) war dabei selbst als Immobilienmakler im Einsatz.

Der erste Termin sei sehr ergiebig gewesen, sagt er im Anschluss der AZ. Ob es aber was wird, könne man so kurz nach dem Termin natürlich noch nicht sagen. Es seien aber seriöse Leute, teils mit ihren Anwälten, da gewesen.
Das Interesse an dem Schloss sei groß – allerdings fehle halt bisher ein seriöser Käufer. Viele wollten einfach nur das Schloss sehen, meint Rottmann.

Immerhin bekomme es dadurch aber medial mittlerweile eine große Beachtung, die im Verkaufsprozess nicht schaden kann. "Ein Ladenhüter wird es nicht", sagt er. Immerhin ist das Schloss eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler in Unterfranken.
Schloss Mainberg in Bayern steht zum Verkauf: "Das sprengt halt bei vielen schon das Budget"
Die 5000 Quadratmeter Nutz- und Wohnfläche sollen 3,25 Millionen Euro kosten. "Das sprengt halt bei vielen schon das Budget", sagt Rottmann. Da reiche es fast nicht, einen Millionär zu finden, da brauche es beinahe schon einen Milliardär.
Denn man müsse sich das Gebäude nicht nur leisten, sondern es auch erhalten können. Nicht zu unterschätzen sind etwa die Energiekosten in solchen Gemäuern.

Im Sommer sei das Schloss recht schön und kühl, sagt etwa die bisherige Eigentümerin Renate Ludwig (75). "Im Winter bedarf es also besonderer Heizungen, Zusatzheizungen, sagen wir es mal so." Ihr ist die Arbeit am Schloss zu viel geworden, weshalb sie es nun abgeben möchte.
Das Schloss ist im Jahr 1540 entstanden
Gebaut wurde das Schloss 1540. Es gibt unter anderem einen Rittersaal mit Orgel, Fürsten-, Jagd- und Herrenzimmer, eine Kapelle mit Chor und einen Damensalon. Zudem zählt das Gebäude ganze sechs Schlafzimmer und sechs Bäder. Insgesamt stehen 1628 Quadratmeter gastronomisch nutzbare Fläche zur Verfügung.
Schön wäre es natürlich, wenn künftig verschiedene Räume der Öffentlichkeit zugänglich gemacht würden, findet Rottmann, etwa über die Nutzung als Museum. Aber auch eine Kanzlei, Behörde oder Arztpraxis im Schloss seien denkbar.
Ob Rottmann sich selbst vorstellen könnte, in dem Schloss zu leben? Eher nicht, meint er. Er habe es lieber etwas zeitgemäßer. Der Bürgermeister wird also schon einmal wohl nicht der neue Schlossherr – die Suche geht weiter.
- Themen:
- SPD
- Unterfranken