Schnee im Frühling: So weiß ist Deutschland!
Mit Frühling hat das nichts zu tun: Überall in Deutschland fällt am Montag Schnee. Am weißesten ist es im Alpenvorland - die Bilder.
München – Nicht nur die Münchner trauten an diesem Montagmorgen ihren Augen nicht. Autos, Wiesen, Blumenblüten - alles war mit einer weißen Schneeschicht überzogen. Immer wieder öffnen die Wolken ihre Schleusen, und es kommen dicke Flocken vom Himmel. Aprilwetter extrem!
Und das wirkt sich vor allem auf den Straßenverkehr aus. Viele haben die Sommerreifen schon montiert. Bereits zu Wochenbeginn krachte es nach Schneeglätte und Graupelschauern mehrfach - und zwar nicht nur in Bayern!
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Zwei Kinder im Alter von sechs und neun Jahren wurden bei einem Unfall auf der A2 bei Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) schwer verletzt. Das Auto, in dem die Kinder mit drei Erwachsenen saßen, war wegen Graupelschauern ins Rutschen gekommen und mit einem anderen Pkw kollidiert. Weitere sechs Menschen wurden leicht verletzt.
Auch in Baden-Baden krachte es wegen Schneeglätte. Mehrere Menschen wurden dabei leicht verletzt, wie die Polizei mitteilte. Insgesamt seien 25 Personen, darunter auch Kinder, und sieben Fahrzeuge beteiligt gewesen. Zunächst sei ein Sportwagenfahrer talabwärts von der Straße abgekommen und in den Gegenverkehr geschleudert. Unabhängig davon sei es etwa 100 Meter weiter bergwärts zu weiteren Unfällen gekommen. Nach Polizeiangaben beträgt der Schaden rund 80 000 Euro. Die Strecke war bis in den späten Sonntagabend gesperrt.
Bei einer Karambolage auf der Autobahn 70 bei Theres (Landkreis Haßberge) in Bayern sind am Sonntag mindestens 17 Fahrzeuge ineinander gerast. Wie die Polizei mitteilte, wurden dabei 10 Menschen verletzt, einige von ihnen schwer. Zu dem Zeitpunkt habe es auf der Strecke immer wieder Graupelschauer gegeben, sagte ein Polizeisprecher.
Aprilwetter - woher kommt's?
"April, April, der macht was er will", lautet die Bauernregel. Meteorologen führen das unbeständige Wetter darauf zurück, dass der Winter nicht weichen mag. Meere und Polargebiete sind noch kalt, in Höhenlagen liegt Schnee. Doch die Sonne steht schon wieder recht hoch und scheint jeden Tag etwas länger.
Dringt dann wie in diesen Tagen kalte Polarluft nach Mitteleuropa vor, wird sie tagsüber über dem Land erwärmt. Es bilden sich Quellwolken, die für die bekannten Wetterkapriolen sorgen. Sonne und blauer Himmel wechseln immer wieder rasch mit Schauern und kurzen Gewittern ab, wobei oft Schnee, Graupel und Hagel fallen. Das trifft besonders zu, wenn zugleich ein stabiles Hochdruckgebiet über Nordwesteuropa und ein Tief über Skandinavien unser Wetter beeinflussen.
April extrem - Wetterkapriolen mitten im Frühling
Kälte: 1986 bibberten die Menschen mitten im Frühling fast in ganz Deutschland bei Dauerfrost und Schnee. In Magdeburg erreichte die Kälte in der Nacht zum 12. April minus 6,9 Grad, in Hamburg minus 6,5 Grad. Den kältesten Apriltag seit Beginn der Aufzeichnungen erlebten die Menschen auf der Schwäbischen Alb am 12. April mit einer Tageshöchsttemperatur von minus 4,7 Grad.
Regen: Extreme Niederschläge brachte der 12. April 1994 im thüringischen Martinsroda: Innerhalb nur eines Tages prasselten dort 101,6 Liter pro Quadratmeter nieder. Das sind umgerechnet rund zehn volle Wassereimer auf einem durchschnittlichen Wohnzimmertisch.
Trockenheit: 2010 war der sonst wechselhafte Monat besonders trocken. Meteorologen registrierten im April mit 23 Litern Regen pro Quadratmeter nur 39 Prozent des langjährigen Mittels. Ausgerechnet das sonst eher für regnerisches Schmuddelwetter bekannte Hamburg war mit nur 12 Litern je Quadratmeter das trockenste aller Bundesländer.
Hitze: Hochsommerliche 30,6 Grad wurden am 14. April 2007 in Köln-Porz und Perl-Nennig (Saarland) gemessen. Auch im Jahr 2012 schwitzten viele bei 30 Grad und mehr.
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