Festzelt bei Erding vor Einsturz, Seenot auf Chiemsee
München - Es blitze, krachte und schüttete in vielen Teilen Bayerns. Wieder sind Keller vollgelaufen, Bäume umgestürzt, Zugverbindungen unterbrochen. Doch so schlimm wie vor einem Monat sind die Folgen der Unwetter vom Samstag nicht ansatzweise.
Unwetter in Bayern - Der Überblick
Buch am Buchrain und Forstern: Festzelt vor Einsturz
Nach drei heißen Tagen folgte am Samstagabend die Abkühlung. Entsprechend galten im Zeitraum von 17.30 Uhr bis nach 19 Uhr für zahlreiche Landkreise im Großraum München Unwetterwarnungen. Im Landkreis Erding waren besonders die Ortschaften Buch und Forstern stark betroffen.
Während in Buch Teile eines Festzelts durch den Sturm drohten einzustürzen, standen in Forstern mehrere Straßen und Anwesen im östlichen Ortsbereich unter Wasser. Von höher gelegenen Feldern strömte das Wasser in bebautes Gebiet. Die Feuerwehren der Umgebung versuchten, den Strom mit Brettern und Sandsäcken zurückzuhalten.
Chiemsee: Mehrere Boote aus Seenot gerettet
Eine heftige Gewitterfront überquerte am frühen Samstagabend den Chiemsee. Dabei gerieten gleich mehrere Sportbootbesatzungen in Seenot, wie die Wasserschutzpolizei Prien am Sonntag mitteilte. Rettungsdienste waren mit insgesamt zehn Booten im Einsatz, um die Besatzungen von havarierten Segel- und Elektrobooten in Sicherheit zu bringen.
Im Bereich Gollenshausen war eine Segelyacht mit zwei Personen kurzzeitig vermisst, als das Boot nach einer Kenterung, aufgrund des hohen Wellenganges, nicht mehr gesehen wurde. Die beiden 52 und 54 Jahre alten Skipper befanden sich auf der Rückfahrt von einer Segelregatta. Obwohl sie ihre Segel noch rechtzeitig abbergen konnten und bereits unter Maschine fuhren wurde ihr Boot von einer heftigen Windböe erfasst und umgeworfen. Die beiden Männer wurden von der Besatzung eines anderen Segelbootes gerettet und unverletzt an Land gebracht. Das gekenterte Boot konnte von der Wasserwacht aufgestellt, leergepumpt und ohne größere Schäden in den Heimathafen geschleppt werden.
Berchtesgadener Land: Bahnstrecke unterbrochen
Seit Samstagabend ist die Bahnstrecke zwischen Berchtesgaden und Bad Reichenhall lahmgelegt. Dies berichtet das Portal rosenheim24.de. Bei den Unwettern im Berchtesgadener Land wurden zahlreiche Bäume entwurzelt.
Niederbayern: Blitze, Regen und Sturmböen
Eine Unwetterfront mit Starkregen und Sturmböen ist am Samstagabend über Niederbayern gezogen. Bei den Rettungskräften gingen in der Zeit von 18.30 bis 22.30 Uhr rund 420 Notrufe ein, wie die Polizei am Sonntagmorgen mitteilte. Der heftige Regen machte Straßen unbefahrbar, flutete Keller und bereitete einem Volksfest in Straubing ein vorzeitiges Ende. Blitze schlugen in Gebäude, richteten aber keinen großen Schaden an.
Kleinere Orte waren am Abend noch ohne Strom. In Obernzell stürzte ein Baum auf ein Auto und verletzte einen Insassen leicht. Ein Krankenhaus meldete einen Wassereinbruch. Zur Höhe des entstanden Schadens machte die Polizei noch keine Angaben.
Das Wetter am Sonntag: So geht es weiter
Nachdem die Temperaturen am Samstag mancherorts erneut auf bis zu 30 Grad kletterten, sollte es am Sonntag deutlich abkühlen. "Die Temperaturen liegen dann bei etwa zehn Grad weniger als noch am Vortag", prognostizierte ein Meteorologe des DWD. In der Nacht zum Montag könne es vor allem im Süden noch regnen. Ab Dienstag sei mit sommerlichem Wetter bei vielerorts bis zu 25 Grad zu rechnen.